Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 trafen die Krise in den Weinbergen und die gegen Moskau verhängten Sanktionen die deutschen Exporte.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Menge der Exporte nach Russland im Zeitraum Januar bis Ende April dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021 um 58 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Im ersten Viermonatszeitraum 2021 wurden 8,4 Milliarden Euro nach Russland exportiert.
Damit fiel Russland im Ranking der Länder, in die Deutschland am meisten exportiert, vom 15. auf den 28. Platz. Es wurde berichtet, dass der Rückgang der deutschen Exporte nach Russland hauptsächlich auf die Automobil-, Ersatzteilmodul- und Maschinenbranche zurückzuführen sei.
Explosion der Exporte in die GUS-Staaten
Parallel zum Rückgang der Exporte nach Russland haben offensichtlich auch die Exporte in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), bestehend aus ehemaligen Sowjetrepubliken, zugenommen. Der Preis für Exporte in diese Länder stieg im Vergleich zur Zeit vor dem Ukraine-Krieg um 106,4 Prozent und erreichte in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 2,9 Milliarden Euro.
Während Kasachstan mit 1,1 Milliarden Euro das GUS-Land mit den höchsten Exporten aus Deutschland war, konnte bei den Exporten nach Weißrussland und Usbekistan ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden. Die Exporte nach Weißrussland stiegen von 440 Millionen Euro auf 617 Millionen Euro, die Exporte nach Usbekistan stiegen von 176 Millionen Euro auf 315 Millionen Euro und die Exporte nach Kirgisistan stiegen von 15 Millionen Euro auf 230 Millionen Euro. Der Absatz von Kraftfahrzeugen und Fahrzeugmodulen, die den wertvollsten Artikel der deutschen Exporte in die Länder der Region darstellen, hat sich im Vergleich zu 2021 verfünffacht.
Wird es über die GUS-Staaten nach Russland übertragen?
Viele Experten erklären den Exportboom in die GUS-Staaten jedoch damit, dass Unternehmen lieber über die GUS-Staaten nach Russland exportieren, um Sanktionen zu vermeiden.
Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, dass der Anstieg der Exporte in die GUS-Staaten weniger als ein Drittel des Verlusts bei den Exporten nach Russland ausmacht.
AFP,rtr/BK,EC
DW