Nachdem die AfD letzte Woche die Landtagswahl im Landkreis Sonneberg gewonnen hatte, siegte die AfD dieses Mal auch bei der Bürgermeisterwahl in der Stadt Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt.
AfD-Kandidat Hannes Loth hat am Sonntag die Oberbürgermeisterwahl zweiter Art in der 8.800 Einwohner zählenden Stadt Raguhn-Jeßnitz im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt gewonnen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 61 Prozent, während Loth 51,1 Prozent der Stimmen erhielt. Loth trat gegen den unabhängigen Nils Naumann an.
AfD-Landesvertretungschef Martin Reichardt sagte, das Wahlergebnis sei „ein Signal dafür, dass die Partei bundesweit auf dem Vormarsch ist“. Reichardt sagte, man gehe davon aus, dass dieser Trend in „Mittel- und Ostdeutschland“ anhalten werde.
„Enttäuschung“
Der Wahlerfolg der AfD hat die Konkurrenzparteien enttäuscht. In einer gemeinsamen Erklärung bewerteten Janina Böttger und Hendrik Lange, die Vorsitzenden des Landesverbands der Linkspartei, den Wahlerfolg der AfD mit den Worten: „Es ist durchaus beunruhigend, dass die Vertreter der rechtsradikalen AfD begonnen haben, lokale Spitzenposten zu übernehmen.“ „.
Dennis Helmich, Vorsitzender der Landesvertretung der Grünen Sachsen-Anhalt, sagte, das Wahlergebnis sei „zutiefst enttäuschend“.
„Kein Sachsen-Anhalt-Phänomen“
Die Christlich Demokratische Union (CDU) warnte vor möglichen Wahlerfolgen der AfD. „Wenn die von der aktuellen Koalition bevorzugte Politik in dieser Form weitergeführt wird, wird diese AfD nicht der letzte Bürgermeister oder Gouverneur sein“, sagte Andy Grabner von der CDU. Grabner kritisierte die Politik der Koalitionsregierung und meinte, der Aufstieg der AfD sei kein „Sachsen-Anhalt-Phänomen“.
Robert Sesselmann, der Kandidat der AfD gegen Einwanderung und Islam in Deutschland, hat letzte Woche die Bezirkshauptmannwahl im Kreis Sonneberg gewonnen. Damit kam die AfD erstmals in die Verwaltungsverwaltung. Die AfD, die der Verfassungsschutz als „Verdachtsfall“ in Sachen Rechtsextremismus einschätzte, hatte in den bundesweiten Umfragen zuletzt fast 20 Prozent der Stimmen erreicht.
dpa,DW/BO,JD
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