Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben angekündigt, Streumunition an die Ukraine zu schicken, die gegen Russland kämpft. In der Erklärung des US-Verteidigungsministeriums (Pentagon) heißt es, dass Streumunition ein Bestandteil des neuen Waffenpakets sei, das an die Ukraine geschickt werden soll.
Der nationale Sicherheitsberater der USA, Jack Sullivan, sagte, der Versand von Streumunition in die Ukraine sei eine „schwierige“, aber notwendige Entscheidung. Sullivan wies darauf hin, dass die Ukraine dringend zusätzliche Munition benötige, um die Angriffe Russlands abzuwehren und den Gegenangriff fortzusetzen.
Vor den Äußerungen der amerikanischen Regierung hieß es in den Medien, dass die USA planten, Streumunition in die Ukraine zu schicken, um sie im Krieg gegen Russland einzusetzen.
Streumunition gehört zu den verbotenen Waffen
Nach Angaben von Militärexperten wird behauptet, dass Streumunition der Ukraine helfen könne, insbesondere bei Angriffen auf russische Truppen, die sich in Schützengräben verstecken. Allerdings liegt der Einsatz von Streumunition im Mittelfeld der international verbotenen Waffen.
Streumunition besteht aus Dutzenden oder Hunderten von Sprengstoffen. Diese Sprengstoffe, die beim Abwurf der Bombe in die Luft freigesetzt werden, verteilen sich weiträumig und explodieren nicht sehr schnell. Aus diesem Grund stellen diese später explosionsgefährdeten Sprengstoffe insbesondere für die Zivilbevölkerung eine große Gefahr dar.
Das 2010 in Kraft getretene Oslo-Abkommen verbietet die Herstellung, Lagerung, Verwendung und den Export von Streumunition in andere Länder. Allerdings haben weder die USA noch die Ukraine das Abkommen zu diesem Thema unterzeichnet. Auch Russland und China liegen im Mittelfeld der Länder, die dem Abkommen nicht beigetreten sind. Im russischen Offensivkrieg gegen die Ukraine setzten beide Seiten gegenseitig Streumunition ein.
Die Bundesregierung enthält sich der Kritik
Allerdings äußerte die Bundesregierung keine offene Kritik an den US-Plänen, Streumunition in die Ukraine zu schicken. Regierungssprecher Steffen Hebestreit antwortete auf eine Frage zu diesem Thema auf der regulären Pressekonferenz der Bundesregierung: „Wir sind sicher, dass die Entscheidung unserer US-Freunde bezüglich der Lieferung der betreffenden Munition nicht einfach ist.“ Hebestreit fügte hinzu: „Wir müssen bedenken, dass Russland in diesem völkerrechtswidrigen Einmarschkrieg gegen die Ukraine in großem Umfang Streumunition eingesetzt hat.“
Der Sprecher von Ministerpräsident Olaf Scholz sagte: „Die Ukraine setzt Munition ein, um ihre eigene Bevölkerung zu schützen. Es geht hier um den Kampf ihrer eigenen Regierung um die Rettung ihres eigenen Landes.“ Hebestreit erinnerte daran, dass auch Deutschland 2010 das Oslo-Abkommen unterzeichnet habe.
Warnung vor Streumunition durch die UN
Die Vereinten Nationen (UN) warnten vor dem Einsatz von Streumunition. Der Sprecher des Büros des UN-Hochkommissars für Menschenrechte sagte: „Diese Munition tötet und verstümmelt Menschen auch nach dem Ende des Konflikts“ und betonte, dass Streumunition aus diesem Grund eingestellt werden sollte. Der Sprecher lud auch Russland und die Ukraine ein, das Oslo-Abkommen zu unterzeichnen.
AFP, dpa / JD, ET
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