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Niger beendet die militärische Zusammenarbeit mit Frankreich

Die Junta, die in Niger die Macht übernommen hatte, kündigte das Ende der militärischen Zusammenarbeit mit Frankreich an. Ob Frankreich seine Truppen aus dem Land abziehen wird, ist noch nicht bekannt, nachdem der Sprecher der Militärjunta diese Entscheidung im Staatsfernsehen bekannt gegeben hatte.

Frankreich, eine ehemalige Kolonialmacht in Westafrika, musste nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso seine Truppen aus diesen Ländern abziehen. Niger galt als letzter Verbündeter des Westens in der Region. Die Zahl der Soldaten, die Frankreich in Niger einsetzt, um mit den radikalislamistischen Milizen in der Sahelzone zu kämpfen, liegt bei über tausend.


Anhänger des Putschversuchs in Niger veranstalteten eine Show in der Hauptstadt Niamey – (03.08.2023)Foto: Stringer/Reuters

Ausstrahlungen von France 24 und RFI ausgesetzt

Das französische Außenministerium gab bekannt, dass die Militärverwaltung auch die Ausstrahlung der in Niger tätigen Sender France 24 und RFI eingestellt habe. In der Erklärung des Ministeriums hieß es, die Maßnahmen gegen die Presse seien Teil des autoritären Drucks der Putschisten.

Auch die Europäische Union (EU) reagierte auf die Entscheidung. Nabila Massrali, Sprecherin des Hohen Vertreters der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell, sagte, die Entscheidung sei ein Verstoß gegen die Meinungs- und Informationsfreiheit. Massrali sagte auf seinem Twitter-Account, dass die EU Angriffe auf Grundrechte auf das Schärfste verurteile.

Auch die staatliche Holding France Medias Monde, der die beiden französischen Sender angeschlossen sind, erklärte, die Entscheidung, die Ausstrahlung einzustellen, sei „außerhalb jeglicher üblicher oder rechtlicher Rahmenbedingungen jeglicher Art“ gewesen. Nach den Militärputschen in Mali und Burkina Faso wurden die Sendungen von RFI und France 24 eingestellt.

Im westafrikanischen Land Niger übernahm die Armee am 26. Juli die Macht und nahm Präsident Mohamed Bazoum fest, der mit einer demokratischen Wahl an der Macht war. General Abdourahamane Tiani, der Anführer der Militärjunta namens National Board of Home Defense, wurde neuer Präsident des Landes, während die Putschisten die Verfassung und die verfassungsmäßigen Institutionen abschafften.

In Niger gab die Militärjunta bekannt, dass sie auch die Botschafter des Landes aus Frankreich, den Vereinigten Staaten (USA), Togo und Nigeria abgezogen habe.

dpa,epd / EC,ET

DW

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