Die Europäische Union (EU) und die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben den Armeniern in Bergkarabach Hilfe in Millionenhöhe zugesagt.
Das für Krisenmanagement zuständige EU-Ratsmitglied Janez Lenarcic gab bekannt, dass die Union beschlossen habe, den für Berg-Karabach vorgesehenen Hilfsbetrag auf 5 Millionen Euro zu erhöhen und dass dieses Geld für diejenigen ausgegeben werde, die aus der Region fliehen wollen die kommende Wintersaison. Schließlich gab der stellvertretende armenische Ministerpräsident Tigran Khachatryan heute in seiner Erklärung bekannt, dass die Zahl der Armenier, die aus Berg-Karabach nach Armenien geflohen sind, 19.000 erreicht habe. In Berg-Karabach leben 120.000 Menschen armenischer Herkunft. Im Gespräch mit der offiziellen russischen Nachrichtenagentur TASS sagte Khachatryan: „Hunderte Busse und Autos voller Güter fahren die Bergstraße von Aserbaidschan nach Armenien hinunter.“
Es wird berichtet, dass es in Berg-Karabach, das nach internationalem Recht aserbaidschanisches Territorium ist, einen erheblichen Nährstoffmangel und Schwierigkeiten beim Zugang zu Strom und Wasser gibt. Von den insgesamt 5 Millionen Euro, die die EU schicken will, werden 500.000 Euro, wie am vergangenen Donnerstag angekündigt, für dringende Bedürfnisse ausgegeben. Eine zusätzliche Ressource in Höhe von 4,5 Millionen Euro wird für den Bedarf von etwa 25.000 Berg-Karabach-Armeniern, die nach Armenien geflohen sind, und 60.000 Armeniern, die in Berg-Karabach bleiben, bereitgestellt, beispielsweise für Medikamente, medizinische Hilfe und Unterkünfte. Zu diesem Zweck arbeitet Brüssel mit in Armenien ansässigen Hilfsorganisationen und dem in Bergkarabach tätigen Roten Kreuz zusammen.
11,5 Millionen Dollar Hilfe aus den USA
Die Leiterin der US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID), Samantha Power, kündigte außerdem an, dass ihr Land Hilfe im Wert von 11,5 Millionen Dollar für die Armenier von Berg-Karabach bereitstellen werde.
Power erklärte, dass es für unparteiische Beobachter von entscheidender Bedeutung sei, die in Berg-Karabach lebenden Menschen zu erreichen, die noch Hilfe benötigen, und sagte, dass es den Nachrichten aus der Region zufolge in Berg-Karabach verletzte Menschen gebe, deren genaue Zahl unbekannt sei und dass dies der Fall sein dürfte sofort evakuiert. Power gab außerdem an, dass es in der Region an Nährstoffen und vielen lebenswichtigen Dingen mangele.
KNA, Reuters/ET, BK
D.W.