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Druck auf die Bundesregierung in Bezug auf Afghanen

Die deutsche Regierung, die die Ankunft einiger afghanischer Flüchtlinge, denen eine Massenabschiebung aus Pakistan droht, nach Deutschland akzeptiert hat, wurde für das langsame Tempo des Prozesses kritisiert.

Clara Bünger, die für Innenpolitik zuständige Abgeordnete der Linkspartei, fragte die Bundesregierung: „Wie gewährleistet die Bundesregierung, dass diese Personen vor einer Abschiebung nach Afghanistan geschützt werden?“ fragte.

In der Antwort hieß es: „Zu den Schutzmaßnahmen gehört die Übermittlung einer Liste der in Pakistan lebenden Personen, die in Deutschland aufgenommen werden, an das pakistanische Außenministerium.“


Linksfraktionsabgeordnete Clara BüngerFoto: Michael Kappeler/dpa/picture Alliance

Anhand dieser Liste können die pakistanischen Behörden angeblich prüfen, ob ein Asylbewerber eine Reiseerlaubnis nach Deutschland hat, und nachweisen, dass jemand, dem die Abschiebung nach Afghanistan droht, in Deutschland aufgenommen wurde. Es wird darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung auch einzelne Schreiben bezüglich der Aufnahme von Flüchtlingen an die pakistanischen Behörden senden wird.

Den vorliegenden Informationen zufolge beträgt die Zahl der von Deutschland aufgenommenen, aber auf eine Reise wartenden afghanischen Staatsbürger etwa 11.500. Etwa 3.000 davon befinden sich in Pakistan, 300 im Iran und mehr als 8.000 in Afghanistan. Die Zahl der Afghanen, die seit Ende Juni nach Deutschland eingereist sind, beträgt 573.

Die Regierung von Islamabad gab afghanischen Flüchtlingen, die sich illegal in Pakistan aufhalten, bis zum 1. November Zeit, das Land zu verlassen. Zehntausende Flüchtlinge strömten zu den Grenztoren, um nach Afghanistan zurückzukehren, da ihnen die Gefahr drohte, verhaftet oder in Auffanglager gebracht zu werden.

Nach Angaben der pakistanischen Regierung sind 1,7 Millionen der 4,4 Millionen im Land lebenden afghanischen Flüchtlinge illegal. Die Migrationswelle in das Nachbarland, die mit dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan im Jahr 1979 begann, setzte sich über Jahre hinweg mit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 1996 und der anschließenden amerikanischen Intervention fort.

Pakistan argumentiert, dass die Massenabschiebungsentscheidung, die eine Reaktion internationaler Menschenrechtsorganisationen hervorrief, im Namen von Sicherheitsbedenken und dem Wohl des Landes getroffen wurde. Die Entscheidung fällt vor den Parlamentswahlen im Februar.

dpa / GY, TY

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D.W.

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