Mit zunehmender Alterung der Bevölkerung in Deutschland steigt auch der Bedarf an Arbeitskräften im Pflegebereich. Laut dem heute veröffentlichten Bericht des Essener RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung werde die Zahl der pflegebedürftigen älteren Menschen in Deutschland bis 2030 voraussichtlich auf 5,7 Millionen und bis 2040 auf 6,4 Millionen steigen, und es wurde darauf hingewiesen dass der Pflegekräftemangel Hunderttausende erreichen könnte.
In dem Bericht heißt es, dass zwischen 1999 und 2021 427.000 Menschen im Bereich der ambulanten und stationären Pflege beschäftigt waren und dass im Jahr 2021 insgesamt 1 Million 257.000 Pflegekräfte beschäftigt waren, davon 341.000 qualifizierte Arbeitskräfte.
Den Untersuchungen zufolge reicht diese Zahl jedoch nicht aus. Das RWI wies darauf hin, dass der Bedarf im Pflegebereich derzeit nicht vollständig gedeckt werden könne, und betonte, dass der Pflegekräftemangel angesichts der Alterung der Bevölkerung bis 2040 Hunderttausende erreichen könnte.
Der Bericht enthielt Berechnungen, wonach die Zahl der pflegebedürftigen älteren Menschen in Deutschland im Vergleich zu 2021 um 14 Prozent auf 5,7 Millionen im Jahr 2030 und auf 6,4 Millionen im Jahr 2040 steigen wird, was einer Steigerung von 28 Prozent entspricht. Das RWI prognostizierte daher, dass im Bereich der stationären Pflege bis zum Jahr 2040 zusätzlich 322.000 Arbeitskräfte benötigt werden.
In dem Bericht heißt es, dass bis 2040 ein zusätzlicher Bedarf an Vollzeitkräften in Höhe von 163.000 bis 380.000 im Bereich der stationären Pflege und 97.000 bis 183.000 im Bereich der ambulanten Pflege besteht. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften im Pflegebereich wird auf 124.000 bis 210.000 geschätzt.
Warnung: „Fürsorge sollte attraktiver gemacht werden“
RWI-Instandhaltungsspezialistin Dörte Heger sagte zu den Forschungsergebnissen: „Die Gesellschaft wird weiter altern. Um den steigenden Instandhaltungsbedarf angemessen zu decken, benötigt die deutsche Instandhaltungsbranche in den kommenden Jahren zusätzliche Arbeitskräfte und Kapital.“
Heger betonte, dass der Pflegeberuf zu diesem Zweck attraktiver gemacht werden müsse und empfahl unter anderem eine Erhöhung der Preise, eine passende Führungskultur, eine Steigerung des Ansehens des Berufs in der Gesellschaft, eine Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine Verbesserung der Karriere Gelegenheiten. Heger wies zudem darauf hin, dass der Fachkräftemangel durch die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland verringert werden könne.
AFP/BK,JD
D.W.