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Baerbock lehnt Ruanda-Modell für Flüchtlinge ab

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, die zu offiziellen Kontakten nach Ruanda reiste, bezeichnete die Forderungen, das Asylverfahren ins Ausland zu verlagern, als „inakzeptabel“.

In seiner Erklärung am Montag in der Hauptstadt Kigali sagte Baerbock, er sei „überrascht“, als vor allem konservative Politiker eine Übernahme des Ruanda-Modells in der Asylpolitik nach britischem Vorbild forderten. Baerbock erklärte, dass es sich bei den Forderungen um „theoretische Diskussionen“ handele, die von der Hauptverantwortung, nämlich der Umsetzung einer gemeinsamen europäischen Asylpolitik, ablenken, und behauptete, dass die Diskussionen über das Ruanda-Modell in Deutschland von „denjenigen geführt würden, die nicht wollen“. eine Lösung in der Realität und Praxis zu finden.“


Alexander ThromFoto: picture-alliance/Fotostand/Weller

Alexander Throm, Innenpolitikexperte der größten Oppositionspartei Deutschlands, CDU (Christlich Demokratische Union), AFPIn seiner Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur empfahl er Baerbock, bei seinen Kontakten mit Ruanda nach Wegen zu suchen, mit diesem Land in Asylfragen zusammenzuarbeiten.

Ruanda ist bereit

Nach seinem Treffen mit seiner Amtskollegin Baerbock erklärte der ruandische Außenminister Vincent Biruta, man sei offen für eine Ausweitung der bisher nur mit Großbritannien beschränkten Asylkooperation auf andere Länder.

Auf die Frage, ob Ruanda bereit sei, auf diese Weise mit Deutschland zusammenzuarbeiten, sagte Biruta: „Ruanda ist bereit, mit jedem Partner zusammenzuarbeiten, um die globale Migrationskrise zu lösen.“

Was ist das Ruanda-Modell?

Ruanda hatte zuvor ein umstrittenes Asylabkommen mit Großbritannien unterzeichnet. Dementsprechend wird die britische Regierung diese Personen ohne Prüfung ihrer Asylanträge nach Ruanda schicken, um Einwanderer abzuschrecken, die nach Großbritannien kommen, um illegal Asyl zu beantragen. Für diese Einwanderer wird es in Zukunft nicht möglich sein, nach England zurückzukehren. Im Rahmen der Vereinbarung wird eine bestimmte Zahlung an Ruanda geleistet. Aufgrund des Eingreifens der britischen Justiz können Einwanderer derzeit jedoch nicht nach Ruanda geschickt werden.

Kritik von UN, Migrantenorganisationen und Kirchen

Die Praxis steht in der Kritik, weil sie gegen internationales Recht verstößt.

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UN) bezeichnet diesen Schritt der britischen Regierung als „völlig falsch“. Auch Kirchen in England bezeichnen die Praxis als „unmoralisch“ und „beschämend“.

Die ruandische Regierung hingegen weist die Kritik zurück, das Land sei nicht sicher und es gebe schwere Menschenrechtsverletzungen.

AFP/TY,ET

D.W.

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