Die Unabhängige Gewerkschaft der Flugbegleiter (UFO) hat zum Streik des rund 19.000 Flugbegleiters der Lufthansa und Lufthansa CityLine aufgerufen. In der Erklärung der Gewerkschaft hieß es, der Streik gelte für alle Flüge zwischen 4.00 und 23.00 Uhr ab dem Flughafen Frankfurt am Dienstag und ab dem Flughafen München am Mittwoch.
Bei der Abstimmung unter den Beschäftigten der Lufthansa und Lufthansa CityLine sei der Streikbeschluss mit 96 Prozent der Stimmen gefasst worden, hieß es. Es wird angegeben, dass 100.000 Passagiere von dem Streik betroffen sein werden.
Lufthansa-Personalchef Michael Niggemann sagte, man habe der Gewerkschaft ein sehr gutes Angebot gemacht und sagte: „Wir sind weiterhin offen für den Dialog und fordern UFO auf, wieder mit uns am Verhandlungstisch zu sitzen.“
Was bieten die Parteien?
Lufthansa bietet den Beschäftigten in Tarifverhandlungen eine Erhöhung um 6 Prozent ab August 2024 und eine Erhöhung um 3,25 Prozent ab August 2025 bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten an. Darüber hinaus wird ein Inflationsäquivalenzbonus von 3.000 Euro zur Auszahlung im April 2024 angeboten. Lufthansa bietet CityLine-Mitarbeitern eine Erhöhung um 5 Prozent ab März 2024, 3 Prozent ab März 2025 und 2,5 Prozent ab Januar 2026 bei einer Vertragslaufzeit von 30 Monaten. Es wird erneut eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro angeboten.
Die Gewerkschaft weist in ihren Stellungnahmen auf den am Donnerstag bekannt gegebenen Nettogewinn des Unternehmens von rund 1 Milliarde 700 Millionen Euro im Jahr 2023 hin. UFO-Vorstandsvorsitzender Joachim Vázquez Bürger sagte: „An diesem Erfolg muss unbedingt auch das Kabinett beteiligt werden und das in der Corona-Krise gespendete Brennholz muss entschädigt werden.“
Ufo, das rund 18.000 Mitarbeiter bei Lufthansa und rund tausend Mitarbeiter bei CityLine vertritt, fordert eine Erhöhung der Vertragslaufzeit der Mitarbeiter von 18 Monaten um 15 Prozent. Die Gewerkschaft, die neben der Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro weitere Erhöhungen fordert, lehnte die Angebote des Unternehmens bisher als unzureichend ab.
Letzte Woche streikten die in der Gewerkschaft Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) organisierten Bodenabfertigungsmitarbeiter der Lufthansa zum fünften Mal. Die Auswirkungen des Streiks, der mehr als zwei Tage dauerte, breiteten sich bis zum Ende der Woche aus. Während am Samstag einige Flüge gestrichen wurden, kam es bei anderen zu Verspätungen. Neben der Annullierung von Hunderten Flügen in Deutschland wurden auch Hunderte Zugverbindungen gestrichen. Denn die Maschinistengewerkschaft GDL rief gleichzeitig zum Streik auf.
dpa/EC, J.D.
D.W.