Die deutsche Menschenrechtsorganisation Pro Asyl warf Griechenland vor, die dort Zuflucht suchenden Bedürftigen verhungern zu lassen. In der Erklärung der Organisation hieß es, die griechische Regierung habe die Barzahlungen an Tausende von Flüchtlingen eingestellt, und Tausende von Flüchtlingen hungerten.
Pro-Asyl-Verwaltungsleiter Günter Burkhardt erklärte, dass sich die Asylsuchenden in einer schrecklichen Situation befänden und es für die EU undenkbar sei, diese Situation hinzunehmen, und sagte: „Griechenland betreibt eine brutale und menschenverachtende Elendspolitik.“
Bei den angeblich von der griechischen Regierung gestoppten Zahlungen handelt es sich um Bargeldhilfen, die Asylsuchenden aus EU-Hilfsprogrammen überwiesen wurden. Burkhardt erklärte, dass bis Oktober der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge für die Verteilung der besagten Geldhilfen bevollmächtigt sei, danach sei die Befugnis an die griechische Regierung übergegangen.
Aufruf zum EU-Rat
Pro Asyl forderte den EU-Vorstand auf, dafür zu sorgen, dass EU-Recht in Griechenland durchgesetzt wird und Athen die Zahlungen wieder aufnimmt.
In der Stellungnahme wurde darauf hingewiesen, dass auch die Situation von Flüchtlingen, deren Asylanträge angenommen wurden, angespannt ist und sich verschlechtert. Burkhardt wies darauf hin, dass es für Flüchtlinge kaum möglich sei, Arbeit oder Mietwohnungen zu finden, und dass deshalb viele noch immer in Flüchtlingsunterkünften leben, die sie räumen mussten. Deshalb steige die Zahl der von Obdachlosigkeit und extremer Armut bedrohten Flüchtlinge, sagte Burkhardt.
KNA/BK, SSB
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