Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa hat am Freitag alle Flüge von und zu den größten deutschen Flughäfen München und Frankfurt gestrichen, da die Piloten einen Streik erklärt haben.
Lufthansa gab bekannt, dass am Freitag, den 2. September, 800 Flüge gestrichen wurden, und gab in ihrer Ankündigung an, dass etwa 13.000 Passagiere betroffen sein werden.
Die Piloten von Lufthansa-Passagier- und Frachtflugzeugen erklärten einen Streik, nachdem Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen gescheitert waren. Die Gewerkschaft lud rund 5.000 Beschäftigte zum Streik ein. Der Streik beginnt am Freitag um 00:01 Uhr Ortszeit und endet um 23:59 Uhr.
Es wurde festgestellt, dass die Störung der Flugpläne zu „Annullierungen und Verspätungen“ bei Flügen führen könnte, die am Samstag und Sonntag durchgeführt werden sollen.
Die Lufthansa habe ein „sehr gutes Angebot“ gemacht, das Grundgehalt der Piloten um monatlich 900 Euro zu erhöhen, teilte die Lufthansa mit. Lufthansa-Arbeitsdirektor Michael Niggemann sprach von fehlendem „Verständnis“ der Gewerkschaft für den Streikaufruf. Der Vorschlag der Lufthansa sieht eine Erhöhung der Preise für neue Piloten um mehr als 18 Prozent und für Senior-Piloten um bis zu 5 Prozent vor. Es wird angegeben, dass neue Piloten bei Lufthansa 69.000 Euro pro Jahr erhalten, während der jährliche Preis für Senior-Piloten bei rund 275.000 Euro liegt.
Union fordert
Eine 5,5-prozentige Gehaltserhöhung bis Jahresende und eine automatische Gehaltserhöhung im Vergleich zur steigenden Inflation stehen im Mittelpunkt der Forderungen der Pilotengewerkschaft Cockpit.
Lufthansa gibt an, dass das von der Gewerkschaft geforderte Gesamtpaket die Personalkosten der Piloten um 40 Prozent, entsprechend 900 Millionen Euro, erhöhen werde.
Die Gewerkschaft argumentierte, dass die Fluggesellschaft „ein deutlich geglättetes Angebot vorlegen“ müsse, um Arbeitskonflikte zu vermeiden.
„Hier klafft derzeit viel Lücke“, sagt Marcel Groels, Verhandlungsführer bei Cockpit, „neben der Kompensation des Realpreisverlustes brauchen wir jetzt vor allem eine nachhaltige Analyse des Preisgefüges über alle Berufsgruppen hinweg.“
Mit der steigenden Inflation werden die europaweit anstehenden Tarifverhandlungen in den kommenden Monaten voraussichtlich angespannt sein.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Destatis vom Dienstag sind die Verbraucherpreise in Deutschland im August um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.
AFP/SSB, JD
DW