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Prozess wegen Putschversuchs in Deutschland

In Deutschland beginnt der Prozess gegen fünf Personen, darunter eine Frau, die wegen des Verdachts festgenommen wurden, einen Regierungssturz geplant und den Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführt zu haben. Den Angeklagten werden Gründung oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und versuchter Sturz der Bundesregierung vorgeworfen.

In der Stellungnahme der Bundesanwaltschaft wurde mitgeteilt, dass der Prozess gegen die seit April und Oktober vergangenen Jahres inhaftierten Verdächtigen vor dem Oberlandesgericht Koblenz stattfinden wird.

In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wird den Angeklagten „Vorbereitung eines äußerst verräterischen Versuchs“ gegen die Bundesregierung vorgeworfen.

Die Ermittlungsbehörde geht davon aus, dass die Verdächtigen spätestens im Januar 2022 zum Erscheinen gekommen sind, mit dem Ziel, „durch Gewalt und notfalls Tod Zustände wie Bürgerkrieg in Deutschland auszulösen und damit die Bundesregierung und die parlamentarische Demokratie zu stürzen .“ Die Gruppe versuche, so die These, erneut ein autoritäres Regierungssystem nach dem Vorbild des Deutschen Reiches zu errichten. Um dieses Ziel zu erreichen, plante er Aktionen wie einen landesweiten langfristigen Stromausfall und die Entführung des Gesundheitsministers.


Karl LauterbachFoto: Abdulhamid Hosbas/AA/Picture Alliance

„Minister wird entführt, Strom wird abgeschaltet“

Angeblich tauschten die Angeklagten Informationen über tragbare Kommunikationsanwendungen und persönliche Treffen aus und trafen konkrete Vorbereitungen für die Putschpläne. In diesem Zusammenhang wurden auch die Verantwortlichen für die Sabotage der Stromnetze und die Entführung des Gesundheitsministers ermittelt. Es wurde auch behauptet, dass eine große Menge an Waffen und Sprengstoff aus dem ehemaligen Jugoslawien geliefert werden sollte.

Vier der Verdächtigen wurden am 13. April 2022 bei Operationen festgenommen, die in verschiedenen Städten Deutschlands organisiert wurden. Die Existenz der Struktur kam ans Licht, als einer der Verdächtigen einen Waffenhandel mit einem zivilen Sicherheitsbeamten abschloss, der sich als Waffenhändler vorstellte. Bei den Operationen an den Orten, an denen sich die Verdächtigen aufhielten, wurde eine große Anzahl von Schusswaffen und Munition, Bargeld, Goldbarren, Silbermünzen und Devisen beschlagnahmt. Zudem wurde Mitte Oktober vergangenen Jahres die pensionierte Lehrerin Elisabeth K., das mutmaßliche fünfte Mitglied der Bande, erneut festgenommen. Es wird argumentiert, dass K. die Strukturierung geleitet habe.

Wird das Waffengesetz nach dem Putschversuch verschärft?

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Im Dezember letzten Jahres nahmen Sicherheitsbehörden 25 Personen fest, die angeblich Mitglieder einer Organisation namens Citizens of the Empire waren, die das bestehende System in Deutschland stürzen und durch eine Fortsetzung des Imperiums ersetzen wollte. Unter den Verdächtigen sind ein ehemaliger Abgeordneter der rechtsextremen Partei AfD und ein Zeitsoldat. Es wird argumentiert, dass die betreffende Gruppe einen Angriff auf den Bundestag und die Errichtung einer provisorischen Militärregierung in Deutschland plane.

dpa,AFP,Reuter/TY,ET

DW

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