Nach dem Erdbeben der Stärke 7,7, das sich im Distrikt Pazarcık in Kahramanmaraş ereignete und insgesamt 10 Provinzen verwüstete, erklärten viele Länder sowie die Europäische Union (EU) und die NATO ihre Bereitschaft, der Türkei zu helfen.
Nach Angaben des EU-Ausschusses seien bis Montagmittag mehr als 10 Gruppen aktiv geworden, um die Such- und Rettungsbemühungen im Erdbebengebiet zu verstärken. Der Sprecher des EU-Rates stellte fest, dass die Teams aus Bulgarien, Kroatien, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Ungarn, Malta und der Tschechischen Republik kamen. Auch Italien, Spanien und die Slowakei seien bereit, Rettungskräfte zu entsenden, fügte der Sprecher hinzu. Die Harmonisierung der Hilfe für die Türkei erfolgt durch das EU Emergency Response Adaptation Center.
Das für Krisenmanagement und humanitäre Hilfe zuständige EU-Ratsmitglied Janez Lenarcic sagte auf Twitter, dass das Erste-Hilfe-Team aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn heute Nachmittag in der Region im Rahmen des EU Emergency Response Adaptation Center eingetroffen sei.
Die USA entsenden eine Gruppe von 79 Arbeitern
Nachdem US-Führer Joe Biden angekündigt hatte, dass amerikanische Gruppen eingesetzt würden, um die Such- und Rettungsbemühungen in der Region zu verstärken, kündigte John Kirby, Strategic Connection Manager des National Security Board des Weißen Hauses, an, dass die USA zwei 79-köpfige Such- und Rettungsteams in die Türkei entsenden würden. Im Anschluss an diese Erklärungen berichtete die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID), dass nach den Beben in der Türkei und in Syrien US-Katastropheneinsatzteams in die Region entsandt wurden.
Hilfe von Griechenland in die Türkei
Griechenland kündigte außerdem an, eine 21-köpfige Hilfsgruppe, zwei speziell ausgebildete Hunde, Spezialausrüstung für Rettungsaktionen und fünf Ärzte in die Türkei zu schicken.
Deutschland bereitet Hilfslieferungen vor
Das Auswärtige Amt kündigte an, dass Deutschland zusammen mit europäischen und internationalen Partnern bereit sei, der Türkei die notwendige Verstärkung zu liefern.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte die Hilfsbereitschaft Deutschlands und wies darauf hin, dass das Bundesamt für Technische Hilfeleistung (THW) Notunterkünfte und Wasseraufbereitungsanlagen bereitstellen könne. Die Bundesministerin teilte mit, dass das THW bereits Hilfsgüter bestehend aus Notstromaggregaten, Zelten und Decken vorbereitet habe.
Viele Länder der Welt werden Hilfe schicken
Das Vereinigte Königreich hat angekündigt, ein 76-köpfiges Such- und Rettungsteam mit Spezialausrüstung, für Rettungsaktivitäten ausgebildeten Hunden und medizinischer Notfallversorgung zu entsenden.
Tschechien kündigte außerdem an, ein Team von 68 Personen zu entsenden, darunter Feuerwehrleute, Ärzte und Ingenieure.
Die Schweiz wird ein REDOG-Such- und Rettungsteam aus 14 speziell ausgebildeten Hunden und 22 Arbeitern sowie 80 auf Such- und Rettungsaktivitäten spezialisierte Arbeiter entsenden.
Um die Such- und Rettungsbemühungen in der Region zu unterstützen, hat Japan angekündigt, 85 Mitarbeiter, darunter ein Team von 75, Österreich 84 Soldaten und bereitwillige Feuerwehrleute in Mittelspanien zu entsenden. Polen kündigte an, eine Gruppe von 76 Personen, Kroatien 40 Personen und Serbien 21 Personen zu entsenden.
Katar kündigte an, ein „Feldlazarett, Hilfsgüter, Zelte und Wintervorräte“ sowie ein Rettungsteam von 120 Personen in die Türkei zu schicken.
humanitäres Team aus Israel
Es wurde bekannt gegeben, dass die gemeinsame humanitäre Hilfsgruppe „Olivenzweige“, bestehend aus den israelischen Verteidigungskräften, dem Außenministerium und dem Verteidigungsministerium, heute Abend von Israel in die von Erdbeben betroffenen Gebiete der Türkei aufbrechen wird.
In der Erklärung heißt es: „Das Team wird heute Abend mit Flugzeugen der israelischen Luftwaffe von der Nevatim Air Force Base abfliegen. Die Gruppe wird voraussichtlich schnell mit ihrer Such- und Rettungsmission beginnen. Die Pioniergruppe ist heute Nachmittag in die Türkei abgereist.“
Team von 370 Personen aus Aserbaidschan
Aserbaidschan kündigte an, eine Hilfsgruppe bestehend aus 370 Personen in die Türkei zu entsenden. In einer Erklärung erklärte das Exzellenzministerium Aserbaidschans, dass auf Anweisung von Präsident Ilham Aliyev zunächst flexible Rettungskräfte mit 370 Personen entsandt werden, um die Such- und Rettungsbemühungen in der Türkei zu ergänzen.
Hilfe aus Pakistan und Indien
Der pakistanische Premierminister Shahbaz Sharif erklärte in einer Erklärung auf Twitter: „Ärzte, Sanitäter und Rettungskräfte wurden heute in die Türkei entsandt, um die laufenden Rettungsbemühungen zu unterstützen.“ „Ein Flugzeug voll mit Medikamenten und anderen wertvollen Hilfsmitteln wird bald losgeschickt“, sagte der Sheriff.
In der Erklärung des indischen Außenministeriums heißt es, dass zusätzlich zu der Such- und Rettungsgruppe von 100 Personen speziell ausgebildete Hunde, wertvolle medizinische Ausrüstung sowie ein Arzt und Gesundheitspersonal entsandt werden.
Nach dem Erdbeben in Kahramanmaraş hatte die Türkei Alarmstufe vier ausgelöst, die auch internationale Hilfe umfasste.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte, dass Kontakte mit der Türkei für internationale Hilfe aufgenommen wurden und erklärte, dass „wir neben der NATO und der Europäischen Union Hilfsangebote von 45 Ländern erhalten haben“.
AP, dpa, DHA/JD, HT
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