Neun Menschen, darunter vier türkischstämmige, die bei den Razzien des rassistischen Attentäters Tobias R. im Jahr 2019 in Hanau, Deutschland, ums Leben kamen, wurde am dritten Jahrestag des Anschlags mit einem Festakt gedacht.
An der Feier in Hanau nahmen Innenministerin Nancy Faeser, Ministerpräsidentin des Landes Hessen, zu dem Hanau gehört, Boris Rhein, Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Familien und Angehörige des Verstorbenen, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und Bürger teil.
Bürgermeister Kamisky forderte in seiner Rede die Bürger auf, sich gegen die von ihm als „gefährliches Gift“ bezeichneten Hass-, Rassismus- und Überlegenheitsphantasien zu wehren und sagte: „Deshalb sagen wir allen Rassisten, allen Demokratiegegnern, allen diejenigen, die unser Land mit ihren Parolen vergiften: Wir sind mehr! Und wir sind stärker als euer Hass.“ sprach.
Çetin Gültekin, Bruder von Gökhan Gültekin, der bei dem Angriff sein Leben verlor, sagte: „Wir haben unser Versprechen gehalten. Ihre Namen sind nicht vergessen. Im Gegenteil. Ihre Namen symbolisieren Widerstand gegen Rassismus.“
Neben der Gedenkfeier kamen die Teilnehmer auf einen Platz des Friedhofs und legten Blumen an den Gräbern derer nieder, die bei den Anschlägen ums Leben kamen.
Die Hanau-Initiative 19. Februar, die Bildungsinitiative Ferhat Ünvar, Jugendverbände und die nach den rassistischen Übergriffen gegründeten Angehörigen der Opfer der Anschläge werden sich am Nachmittag zu einer antirassistischen Protestkundgebung zusammenfinden. Am 19. Februar 2020 finden ab 21.30 Uhr in der Innenstadt und in Kesselstadt, wo die Anschläge stattfanden, Gedenkfeiern statt.
„Wenn die Ermordeten keine Ausländer waren, warum wurden sie getötet?“
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Was ist passiert?
Am 19. Februar 2020 verübte der 43-jährige Tobias R. einen bewaffneten Angriff auf zwei Cafés in Hanau und tötete dabei neun Menschen mit Migrationshintergrund. Tobias R. beging nach dem Angriff Selbstmord und tötete seine Mutter, bei der er lebte.
Befugte Stellen in Deutschland stuften den Angriff als „extrem rechts und rassistische Motive“ ein. Die Bundesanwaltschaft hat im Dezember 2021 entschieden, in den Ermittlungen gegen Akın keine Anklage zu erheben.
dpa, epf / HT,GY
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