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Bundestag nimmt 200-Milliarden-Euro-Fonds an

Im Deutschen Bundestag wurde ein 200-Milliarden-Euro-Fonds angenommen, der Verbraucher und Unternehmen von den rasant steigenden Strompreisen entlasten soll.

Während Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP, die die Koalitionsregierung bildeten, für das Paket namens „Schutzschirm“ stimmten, stimmten Abgeordnete der oppositionellen Christlichen Union (CDU/ CSU) Parteien stimmten gegen das Paket. Die rechte Alternative für Deutschland (AfD) und die Linkspartei enthielten sich.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte nach der Bundestagsabstimmung, die Verabschiedung des „Schutzschirms“ sei eine gute Nachricht für Strom- und Gasversorger und Unternehmen. Der SPD-Ministerpräsident betonte, der „Schutzschirm“ trage dazu bei, „die hohen Strompreise einzudämmen“.


Bundeskanzler Olaf ScholzFoto: Political-Moments/IMAGO

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds wird wiederbelebt

Der „Schutzschirm“, der den Anstieg der Gaspreise eindämmen und eine Grundlage für Verbraucher und Unternehmen schaffen soll, sieht eine Wiederbelebung des gegen die Coronavirus-Pandemie geschaffenen und ausgelaufenen Wirtschaftsstabilitätsfonds (WSF) vor.

Der 2020 geschaffene und im Juni auslaufende Wirtschaftsstabilitätsfonds sollte negative Folgen für den Arbeitsmarkt wie Insolvenzen oder Entlassungen verhindern und den Unternehmen bei Bedarf staatliche Verstärkung zukommen lassen.

Der neu aufgelegte 200 Milliarden Euro schwere Wirtschaftsstabilisierungsfonds wird durch Kredite des Bundes finanziert. Es ist geplant, das Geld noch in diesem Jahr an den bis Mitte 2024 gültigen Fonds zu überweisen.

Damit sich der Bund mehr als im Haushalt vorgesehen verschulden kann, wurde heute auch der Gesetzentwurf zur Ausnahme von der „Schuldenbremse“ im Parlament angenommen. Der Mechanismus der „Schuldenbremse“ in der Verfassung sieht die Beendigung der Staatsverschuldung vor. Diese Ausnahme kann nur bei Naturkatastrophen oder Notfällen gemacht werden.

Wie die Unterstützung erfolgt, ist unklar.

Mit diesem außerhalb des Bundeshaushalts eingerichteten Fonds sollen die notwendigen Finanzmittel bereitgestellt werden, um den Anstieg der Strom- und Gaspreise einzudämmen. Darüber hinaus ist geplant, Unternehmen in Not und Erdgasimporteure zu verstärken.

Es ist jedoch nicht klar, wie diese Verstärkung bereitgestellt wird. Der von der Bundesregierung gebildete Expertenrat schlug vor, dass der Staat einmal im Dezember die Gasrechnung von Haushalten und Unternehmen begleiche, um Verbraucher und Unternehmen zu stärken.

Außerdem stand der Vorschlag, in die zweite Stufe zu gehen, um die Gaspreise ab März 2023 einzudämmen, auf der Tagesordnung. Demnach wurde empfohlen, Gas bis zu 80 Prozent des Erdgasverbrauchs der Haushalte vor einem Jahr mit einem Höchstpreis zu belegen, der bei 12 Cent pro Kilowattstunde liegen soll. Für die Industrie wurde vorgeschlagen, den Bremsmechanismus bei den Gaspreisen ab Januar anzuwenden. Ob die Bundesregierung diese Vorschläge umsetzen wird, ist noch nicht bekannt.

Kritik von der Opposition

Die Tatsache, dass die Bundesregierung nicht in den Gesetzentwurf zur Senkung der Gaspreise einbezogen wurde, führte zu Kritik der Opposition.

Mathias Middelberg, eine der Parteien der Christlichen Union, die gegen das Gesetz gestimmt hatten, sagte, die Regierung wolle „einen Sack voller Geld kaufen“, aber er wolle später entscheiden, was mit diesem Geld geschehen solle. Die CDU/CSU befürworte eine Senkung der Gaspreise, sagte Middelberg, sie seien nicht damit einverstanden, der Regierung dafür einen „200-Milliarden-Euro-Blankoscheck“ auszustellen.

Gaskrise in Deutschland | Ist der Test im Golf?

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