Auf dem 16. Global Media Forum (GMF) der Deutschen Welle sagte der Journalist Can Dündar: „Man kann nicht so frei sein, wenn seine Lieben noch im eigenen Land sind. Denn die Regierung hält sie als Geiseln und benutzt sie.“
Dündar, der als Redner an der Sitzung mit dem Titel „Ausländer in einem fremden Land – Journalismus im Exil auf dem Vormarsch“ teilnahm, sagte: „Sie können sich nicht völlig frei fühlen, weil Ihre Angehörigen möglicherweise für das, was Sie geschrieben oder gesagt haben, inhaftiert werden.“
Auf die Frage, was zum Schutz der Pressefreiheit getan werden müsse, antwortete Dündar am Beispiel der Tatsache, dass die Website der Deutschen Welle in der Türkei seit Juli 2022 gesperrt sei. Dündar wies darauf hin, dass das deutsche Außenministerium keine entschiedene Reaktion auf das betreffende Verbot gezeigt habe, und sagte, dass dies keine echte Haltung sei und dass in solchen Fällen eine härtere Haltung eingenommen werden müsse.
„Deutschland wird immer mehr zu einem Zentrum für Medien im Exil“, sagte Dündar, Journalisten im Exil sollten diese Chance nutzen.
Aufruf an deutsche Medien
Mit der Begründung, dass sie auch die Unterstützung der deutschen Medien benötigen, forderte Dündar Journalisten im Exil auf, mehr Platz auf Zeitungsseiten und Bildschirmen in Deutschland zu schaffen.
Dundar fügte hinzu, dass die langfristige Vision darin bestehe, den Aufbau freier Medien in der Türkei zu stärken.
Dündar erklärte, dass die DW und die deutschen Medien, die ihr 70-jähriges Jubiläum feiern, ein gutes Beispiel für die „Schaffung neuer Medien“ sein könnten.
Dündar erklärte, er arbeite derzeit an den Erfahrungen Deutschlands zu diesem Thema und sagte: „Ich untersuche, wie es ihnen gelungen ist, nach dem Krieg freie öffentliche Medien zu schaffen. Aus der deutschen Geschichte lässt sich viel lernen.“
DW/CO,TY
DW