Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnte sein Land vor einer zu großen Abhängigkeit von China. Steinmeier, der zu einem offiziellen Besuch aus der Ukraine in den Tagesthemen der ARD war, verwies auf den Ukraine-Krieg und Russland, das diesen Krieg begonnen hat: „Wir müssen Lehren für die Zukunft ziehen und daraus lernen in diesem Sinne geht es darum, einseitige Abhängigkeiten so weit wie möglich zu reduzieren.“ Er sprach von „vor allem gegenüber China“.
„Wir sollten viel intensiver mit Chinas Nachbarn in Kontakt treten. Diese können natürlich nicht in gleichem Maße unseren Handels- und Wirtschaftsinteressen mit China gerecht werden, aber der südostasiatische Raum hat 700 Millionen Einwohner, und wir können unsere Beziehungen neu ausbalancieren.“ mit Ostasien“, sagte er. Am Beispiel des von Russland initiierten Ukraine-Krieges wies Steinmeier darauf hin, dass wirtschaftliche Interessen nicht automatisch zu einer politischen Affinität zwischen Ländern führten. Der Bundespräsident erklärte, dass das Vertrauen in die Beziehungen zu Russland aufgrund des Handels verloren gegangen sei.
Chinas Investition in den Hamburger Hafen
In Deutschland wird die Bundesregierung voraussichtlich am Mittwoch über die Beteiligung der chinesischen Aktiengesellschaft Cosco an einem der Containerterminals im Hamburger Hafen entscheiden. Laut kabinettsnahen Kreisen wird die Bundesregierung gemäß der vor einem Jahr getroffenen Einigung grünes Licht für Cosco als Gesellschafter bei der HHLA, einem Logistikunternehmen des Hamburger Hafens, geben, diese Tochtergesellschaft aber höchstens genehmigen von 24,9 Prozent. Die bisherige Vereinbarung sah vor, dass Cosco 35 Prozent der HHLA übernehmen würde.
Die Beteiligung der chinesischen Aktiengesellschaft an der deutschen Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und Liberalen (FDP), wenn auch zu einem geringen Satz, hat zu Meinungsverschiedenheiten geführt. Die Erfahrungen mit Russland und die Abhängigkeit von diesem Land, insbesondere beim Erdgas, haben unter den Koalitionspartnern eine politische Debatte darüber ausgelöst, ob ein chinesisches Unternehmen teilnehmen darf. Laut den von deutschen Medien berichteten Nachrichten wird der Ministerpräsident jedoch seine Verantwortung übernehmen und die Zustimmung zu dem in Frage gestellten Abkommen sicherstellen.
dpa / ET,TY
DW