In Deutschland, wo die Fallzahlen rasant steigen, ist die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus im vergangenen Jahr gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden beträgt die Gesamtzahl der Todesfälle in Deutschland im Jahr 2020 985 572. Im Vergleich zum Amt bedeutet dies einen Anstieg um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2019). Die Zahl der Menschen, die aufgrund von Covid-19 ihr Leben verloren haben, beträgt 39.758. Damit stehen vier von 100 Todesfällen im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit der Pandemie.
Die Fallzahlen erreichten den höchsten Stand
Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt rasant. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), das für die Nachverfolgung der Epidemie und den Umgang mit der Epidemie zuständig ist, wurden innerhalb von 24 Stunden 33.000 947 neue Corona-Fälle festgestellt. Dies ist die höchste Anzahl an Vorfällen seit dem 18. Dezember 2020. Die Zahl der neuen Vorfälle in Deutschland betrug letzte Woche 28.0037. Die Inzidenz in Deutschland wurde mit 154,4 angegeben. Dieser Preis lag am Vortag bei 146,6.
In den letzten 24 Stunden sind 165 Menschen an Covid-19 gestorben. Vor einer Woche waren es noch 126. Das RKI gab bekannt, dass die Rate der Zahl der in der letzten Woche ins Krankenhaus eingelieferten Coronavirus-Patienten pro 100.000 Menschen 3,62 beträgt. Das waren 15,5 zur Weihnachtszeit 2020. Experten befürchten, dass diese Zahl mit dem nahenden Weihnachtsfest noch einmal rapide ansteigen wird.
Gesundheitsminister kommen zu einem Treffen
In einer Zeit steigender Fallzahlen tritt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bei einem zweitägigen Treffen mit den Gesundheitsministern der Länder in den Vordergrund. Die zunehmende Anzahl von Vorfällen in der Sitzung, die heute begonnen hat und morgen enden wird, bildet den wertvollsten Tagesordnungspunkt. Zur dritten Impfdosis, auch Auffrischungsdosis genannt, gibt es in der Mitte der Minister Meinungsverschiedenheiten. Jens Spahn lädt alle ab 60 Jahren zu einer Auffrischungsimpfung ein, die Bundesländer befürworten die Impfung bei über 70-Jährigen. Der Freistaat Bayern will allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit einer dritten Dosis bieten.
Die Debatte um die Notwendigkeit einer Impfung für Pflegeheimangestellte
Eine weitere umstrittene Wette ist die Notwendigkeit von Tests und Impfungen in Pflegeheimen. Gesundheitsminister Spahn wandte sich erneut gegen die Notwendigkeit einer Impfung für Beschäftigte in Pflegeheimen. Doch der Deutsche Hausärzteverband sieht das anders. Gewerkschaftsvorsitzender Ulrich Weigeldt ist der Meinung, dass die Impfpflicht für alle Pflegekräfte und Senioren verpflichtend sein sollte. Dieses Thema stand vor allem in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit 13 Todesfällen durch das Coronavirus in den vergangenen Tagen auf der Tagesordnung. Denn es stellte sich heraus, dass die meisten Angestellten in diesen Pflegeheimen ungeimpft waren. Nach dieser Entwicklung verschärften einige Bundesländer, darunter auch Brandenburg, die Maßnahmen, etwa die Testpflicht für Pflegeheim- und Krankenhausmitarbeiter. Das Land Baden-Württemberg hat für Beschäftigte in diesem Segment schon vor längerer Zeit eine Prüfpflicht eingeführt. Der Deutsche Pflegeheimverband unterstützt die Testpflicht in Pflegeheimen.
Steigende Zahl von Patienten auf der Intensivstation
Gesundheitsminister favorisiert Auffrischungsdosis
Ein weiteres umstrittenes Thema ist, wo Auffrischungsdosen verabreicht werden. Gesundheitsminister Spahn fordert, dass die dritte Impfdosis an Orten wie Impfzentren und Hausärzten gegeben wird. „Viele Menschen, die sich impfen lassen wollen, haben Probleme, einen Arzt zum Impfen zu finden“, begründet Spahn dies. Aber im September wurden Impfzentren in vielen Bundesstaaten geschlossen, als die Nachfrage einbrach. Es bleibt unbekannt, ob diese Zentren eröffnet werden oder nicht.
Gesundheitsminister Jens Spahn
Ministerpräsident Helge Braun hat wegen der steigenden Vata-Zahlen die Einführung von Auffrischimpfungen gefordert. Braun sagte dem ZDF und machte auf die Belegung von Krankenhäusern in Thüringen und Sachsen aufmerksam. Auffrischungsdosen sollten so schnell wie möglich verabreicht werden, damit neue Vorfälle verhindert werden könnten.
In Deutschland empfahl die Ständige Impfstelle (Stiko) Personen über 70 Jahren die dritte Covid-19-Impfung, definiert als Auffrischimpfung. Darüber hinaus wurde eine dritte Impfdosis für ältere Menschen sowie Heimbewohner und Pflegekräfte empfohlen.
dpa, epd, AFP, DW
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