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„Dahomey“ gewann den Goldenen Bären der Berlinale

Die Preise des 74. Internationalen Berliner Kinofestivals wurden gestern Abend im Rahmen einer Zeremonie verliehen.

Auf der Berlinale gewann der Dokumentarfilm „Dahomey“ des in Frankreich geborenen und senegalesischen Mati Diop den Goldenen Bären in der Kategorie „Bestes Kino“. Der Film erzählt die Geschichte des Rückgabeprozesses von 26 historischen Artefakten aus dem ehemaligen Königreich Dahomey, das heute als Benin bekannt ist, von Frankreich nach Benin. Die betreffenden historischen Artefakte wurden 1892 von den französischen Kolonialtruppen gestohlen und nach Paris gebracht.

In seiner Rede bei der Zeremonie bewertete Diop die Rückgabe gestohlener historischer Artefakte als „Gerechtigkeitssicherung“. Diop erklärte, dass jeder die Wahl haben könne, die Vergangenheit als Last abzuwerfen oder Verantwortung zu übernehmen: „Wir gehören zu denen, die nicht vergessen wollen.“


Regisseur Mati Diop und Delegationsleiterin Lupita Nyong’o Foto: Nadja Wohlleben/picture Alliance/AP

Im vergangenen Jahr ging der Hauptpreis der Berlinale an einen Dokumentarfilm und Nicolas Philiberts „Sur l’Adamant“ gewann den Goldenen Bären in der Kategorie „Bestes Kino“.

Gewinner des Silbernen Bären

In der Kategorie „Großer Preis der Jury“ ging der Silberne Bär an den Film „A Traveler’s Needs“ des Südkoreaners Hong Sang-soo. Der Film mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle erzählt die Geschichte einer in Südkorea lebenden Französischlehrerin.

In der Kategorie Jurypreis ging der Silberne Bär an den Science-Fiction-Film „L’Empire“ des Franzosen Bruno Dumont. Der Film handelt von Außerirdischen, die die Leichen der Dorfbewohner in einem Fischerdorf an der Küste der Normandie übernehmen.


„L’Empire“ gewann den Silbernen Bären im Preis der Jury. Foto: Tessalit Productions

Die Delegation unter Vorsitz der kenianischen Schauspielerin Lupita Nyong’o überreichte den Silbernen Bären in der Kategorie „Beste Regie“ an „Pepe“-Regisseur Nelson Carlo de los Santos Arias. In dem Film erzählt der in der Dominikanischen Republik geborene Regisseur die Geschichte eines toten kolumbianischen Nilpferds.

Bei der Berlinale ging der Silberne Bär für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle an Sebastian Stan für seine Rolle in der US-Produktion „A Different Man“.


Sebastian Stan gewann den Silbernen Bären für die beste Hauptrolle in einer Hauptrolle. Foto: Nadja Wohlleben/AFP/Getty Images

In der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ gewann die britische Schauspielerin Emily Watson den Silbernen Bären. Emily Watson spielt neben Cillian Murphy im Eröffnungsfilm des Festivals „Small Things Like These“ unter der Regie von Tim Mielant.


Emily Watson gewann den Preis für die beste Nebendarstellerin. Foto: RONNY HARTMANN/AFP

„Sterben“, geschrieben vom deutschen Regisseur und Drehbuchautor Matthias Glasner, wurde mit dem Silbernen Bären in der Kategorie Bestes Drehbuch ausgezeichnet.

Der Silberne Bär in der Kategorie „Exzellente künstlerische Leistung“ ging an Veronika Franz und Martin Gschlacht, den Kameramann des Films „Des Teufels Bad“ von Severin Fiala.

In diesem Jahr konkurrierten 20 Kinos auf der Berlinale, die vom 15. bis 25. Februar stattfand, um den Goldenen und Silbernen Bären.

Aslı Özge wurde mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet

Neben der offiziellen Delegation wurden auf der Berlinale auch zahlreiche unabhängige Organisationen ausgezeichnet.


Aslı Özge wurde mit dem im Panorama gezeigten „Faruk“ mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. Foto: Ronny Heine

„Faruk“ unter der Regie von Aslı Özge gehörte zu den Produktionen, die von der International Federation of Cinema Critics (FIPRESCI) als preiswürdig eingestuft wurden. „Faruk“, gezeigt in der Panorama-Sektion, die Beispiele aus dem Weltkino enthält, erzählt die Geschichte eines Vaters und seiner Tochter, die ihr Zuhause im urbanen Wandel nicht verlieren wollen. Die in Istanbul geborene und in Berlin lebende Regisseurin Aslı Özge war bereits zuvor Gast des Festivals.


Eine Szene aus dem Film „Faruk“ Foto: Emre Erkmen

FIPRESCI erklärte, dass das Kino Lob dafür verdiene, „künstlerische Exzellenz und soziale Einsicht zu erreichen, indem es globale Themen wie Altern und Wandel auf tiefgründige, originelle Weise anhand einzelner Geschichten erzählt“.

Auf der Berlinale stand wieder Politik auf dem Programm

Auch in diesem Jahr hinterließ die Politik ihre Spuren bei der Berlinale, die neben Cannes und Venedig als eines der drei wertvollsten Kinofestivals der Welt gilt. Während bei der Eröffnungsfeier des Festivals viele Gäste Botschaften gegen die Rechtsextremen hielten, stand auch der Krieg in Gaza zwischen Israel und der Hamas auf der Tagesordnung. Diejenigen, die bei der Preisverleihung die Bühne betraten, riefen mit Zetteln mit der Aufschrift „Waffenstillstand jetzt“ zu einem Waffenstillstand in Gaza auf.


Mariette Rissenbeek und Carlo ChatrianFoto: Gerald Matzka/dpa/picture Alliance

Die 74. Berlinale war das fünfte und letzte Festival unter der Leitung von Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian. Tricia Tuttle wird das Festival ab April leiten.

DW,AFP,dpa / JD,ET

D.W.

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