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Der Klimawandel wirkt sich negativ auf die psychische Gesundheit aus

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie (DGPPN) warnte davor, dass der Klimawandel die psychische Gesundheit negativ beeinflusst. In einer Erklärung in der Hauptstadt Berlin argumentierte die DGPPN, dass das Gesundheitssystem nicht auf die negativen Folgen des Klimawandels für die psychische Gesundheit vorbereitet sei und dass die psychiatrischen Behandlungsmöglichkeiten ausgebaut werden sollten.

Laut der Analyse der DGPPN erhöht jedes Grad Erwärmung der Welt psychische Erkrankungen um 0,9 Prozent. Extreme Temperaturen führen zu einer Zunahme von Selbstmorden, ungewöhnliche Wettermuster erhöhen das Auftreten von posttraumatischen Spannungsstörungen, neue Syndrome wie Solastalgie oder Klimaangst werden in der medizinischen Welt diagnostiziert.

Der Schmerz, den eine Person aufgrund der Veränderung oder Zerstörung von Umweltbedingungen empfindet, wird als Solastalgie bezeichnet.


DGPPN-Leiter Andreas HeinzFoto: Charité

Verschmutzte Luft löst auch Selbstmorde aus

„Naturkatastrophen wie steigende Temperaturen, Luftverschmutzung, Überschwemmungen, Dürren, Stürme oder Brände sorgen für viel Aufregung“, sagte DGPPN-Chef Andreas Heinz. Heinz, der auch Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Berliner Charité ist, sagte, dass die Zunahme von Feinstaub in der Luft auch zu einer Zunahme der Selbstmorde führe. Heinz wies darauf hin, dass Angstzustände und Depressionen häufig bei Menschen vorkommen, deren grundlegende Lebensgrundlagen wie Arbeit, Wohnung und Umwelt durch Naturkatastrophen zerstört werden. Als Beispiel dafür nannte er schnell, dass jeder Dritte, der in New Orleans nach dem Hurrikan Katrina in den USA lebt, an einer posttraumatischen Spannungsstörung litt.

Heinz fügte hinzu, dass Frauen, Menschen mit schwachen sozialen Netzwerken und Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels seien.

In der DGPPN-Stellungnahme „Der Klimawandel bedroht die psychische Gesundheit. Darauf ist das Gesundheitssystem nicht vorbereitet“ hieß es, dass aufgrund des Klimawandels auch die psychiatrischen Behandlungsangebote ausgebaut werden sollten. Dazu wurde die Politik aufgefordert, aktiv zu werden.

dpa, KNA/EC, TY

DW

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