Die Bundesregierung reagierte auf die Drohbriefe an muslimische Organisationen und Moscheevereine in Deutschland.
Eine Sprecherin der deutschen Innenministerin Nancy Faeser sagte gegenüber Deutschlandfunk: „Aus welchen Gründen auch immer sind Stigmatisierung, Einschüchterung und Drohungen gegen in Deutschland lebende Menschen unter keinen Umständen hinnehmbar.“ Dazu gehöre auch die Bedrohung von Menschen aufgrund ihrer Religion, sagte der Sprecher.
In den letzten Jahren wurden Drohbriefe an muslimische Organisationen und Moscheevereine in Deutschland verschickt. Nach Angaben des Niedersächsischen Innenministeriums liegt die Zahl der Drohbriefe an muslimische Organisationen in ganz Deutschland bei 34. Neben den Moscheen erhielten auch einige christliche Organisationen Drohbriefe.
Bitte um Verteidigung durch die Polizei
Moscheevereine und muslimische Organisationen fordern wegen Drohungen Polizeigewahrsam. Recep Bilgen, Leiter der Nationalen Meinung der Islamischen Gemeinschaft (IGMG) in Hannover, sagte gestern in einer Erklärung: „Wenn nicht jetzt, wann?“ Er forderte die Behörden auf, so schnell wie möglich Maßnahmen zu ergreifen. Der Vorsitzende des Rates, dem Dachverband der muslimischen Vereine in Niedersachsen, Kerim Ocakdan, wies darauf hin, dass die Unruhen in der Gemeinde zunahmen, und forderte die Polizei auf, während des Freitagsgebets vor der Moschee zu warten.
Der letzte Drohbrief ging an eine Moschee in Osnabrück
Letzte Woche wurde ein Drohbrief an eine Moschee in Osnabrück geschickt. Einige der Briefe tragen die Signatur „NSU 2“, was den Eindruck erweckt, dass es sich um eine Fortsetzung der rechtsextremen Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) handelt. Es wurde auch festgestellt, dass auf einigen Briefen das Nazi-Symbol Hakenkreuz abgebildet war.
Ende Juli wurde ein Drohbrief an den Verein in Bramsche geschickt, der der Türkisch-Islamischen Union für Religionsangelegenheiten (DITIB) angeschlossen ist: „Machen Sie weiter so. Eines Tages werden wir Ihnen antun, was wir getan haben.“ zu den Juden ist nicht weit.“
Auch eine Moschee in Hannover erhielt Ende Juli einen Drohbrief mit einem Hakenkreuz. In diesem Brief hieß es: „Das ist der Anfang, wir kommen wieder“ und bezog sich dabei auf den Brandanschlag, der zuvor in der Moschee organisiert wurde. Die betreffende Moschee wurde im Mai mit zwei Molotowcocktails angegriffen. Das Äußere der Moschee wurde durch den Brand beschädigt. Das Feuer brach im Dönerkiosk im Untergeschoss der Moschee aus und konnte von den Bürgern gelöscht werden.
DW, epd / HT, EC
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