Die Sozialdemokratische Partei (SPD), die als erste Partei aus den Bundestagswahlen am 26. September in Deutschland hervorgegangen ist, sowie die Grünen und die Liberale Freie Demokratische Partei (FDP) werden am Freitag ihre Entscheidung treffen, Verhandlungen über die Gründung aufzunehmen eine Koalitionsregierung.
Der SPD-Ministerpräsidentenkandidat Olaf Scholz, die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sowie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner und Parteidelegationen führen sogenannte „Deep Drilling“-Gespräche, bevor sie sich für die Aufnahme von dreigliedrigen Koalitionsgesprächen entscheiden. Nachdem heute in Berlin die zweite Variante der am Montag begonnenen „Deep Drilling“-Gespräche stattgefunden hat, haben die Generalsekretäre der Parteien eine gemeinsame Erklärung abgegeben.
„Wir streben an, am Freitag eine Basis aufzubauen, um die nächsten Schritte zu klären“, sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing und sagte, die Entscheidung über die Aufnahme von Koalitionsgesprächen hänge von dieser Basis ab.
„Wir haben alle Punkte besprochen, die für das Ergebnis der Bohrgespräche wertvoll sind“, sagte Grünen-Generalsekretär Michael Kellner. Kellner fügte hinzu, dass es Punkte gebe, die geklärt werden müssten.
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, der sagte, alle wichtigen Wetten seien besprochen worden, sagte, es sei noch ein weiter Weg. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte Klingbeil und gehe von positiven Ergebnissen aus.
FDP-Präsident Christian Lindner, Grünen-Co-Vorsitzende Annalena Baerbock und SPD-Ministerpräsidentenkandidat Olaf Scholz
Die Bewertung erfolgt innerhalb der Partei
Sie wird sich unter dem Vorsitz der Generalsekretäre jeder Partei am Mittwoch und Donnerstag treffen, um die bisherigen Diskussionen auszuwerten und die erzielten Ergebnisse niederzuschreiben. Am Freitag kommen die drei Parteien erneut zu Gesprächen zusammen.
Wenn in der Sitzung am Freitag die Entscheidung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen fällt, sollen der Ständerat, die Entscheidungsgremien der Grünen, und die Parteiführungen von SPD und FDP grünes Licht geben Koalitionsverhandlungen.
In der Mitte der Parteien gibt es Meinungsverschiedenheiten über die Steuer- und Fiskalpolitik und die Umsetzung von Klimaschutzvorschriften. Die Generalsekretäre von SPD, Grünen und FDP erklärten, dass in den Gesprächen über Digitalisierung, Klimaschutz und Europawetten gesprochen worden sei, machten aber keine detaillierten Angaben zum Inhalt.
Bilden SPD, Grüne und FDP eine Koalitionsregierung, kommt erstmals in Deutschland eine Dreierkoalition auf Bundesebene an die Macht.
AFP,rtr,dpa/JD,CÖ
© Deutsche Welle Englisch
DW