Aufgrund der Stromkrise in Europa wird Deutschland zwei der drei im Land in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke bis zum Frühjahr in Reserve halten, um den Strombedarf im Bedarfsfall zu decken.
Die Stellungnahme dazu kam heute von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in Berlin.
Bei der Bekanntgabe der von den Stromversorgern im Auftrag des Wirtschaftsministeriums erstellten Netzsicherheitsanalyse erklärte Habeck, dass es nach den Ergebnissen dieser Analyse „unwahrscheinlich“ sei, dass es im Winter zu einer Krisensituation im Stromsystem komme von 2022-2023, aber die Möglichkeit einer Krise kann nicht „übersehen“ werden.
„Wir haben eine sehr hohe Versorgungssicherheit im Stromsystem in Deutschland“, sagte Habeck, sagte aber, dass die Strommärkte aufgrund des russischen Vordringens in die Ukraine eingetrübt seien.
Unter Hinweis darauf, dass sie ihr Bestes tun, um die Belastung durch Erdgas zu vermeiden, erklärte Habeck, dass aus diesem Grund zwei Kernkraftwerke für den Notfalleinsatz im Winter 2022-2023 in Reserve gehalten werden. Grünen-Bundesministerin Habeck sagte, die Kernkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim seien bis April 2023 betriebsbereit, um im Bedarfsfall zur Deckung des Strombedarfs im Süden Deutschlands beizutragen.
Minister Habeck betonte auch, dass die Reservehaltung von zwei Kernkraftwerken nicht bedeutet, die Pläne zur Beendigung der Nutzung der Kernenergie aufzugeben.
Habeck betonte, dass alle drei in Deutschland in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke wie geplant Ende 2022 ihren Betrieb einstellen würden, und bekenne sich zu den im Kernkraftartikel formulierten Plänen zum Ausstieg aus der Kernenergie. Habeck fügte hinzu, dass die Reservehaltung der beiden Kraftwerke ab Mitte April nächsten Jahres eingestellt werde.
Strenge Stromsparfrist beginnt in Deutschland
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Das in Deutschland noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Emsland wird wie geplant Ende 2022 abgeschaltet.
Reuters, AFP/JD, EC
DW