In Deutschland hat die Regierung einen neuen Rekord gebrochen, indem sie im Jahr 2023 Waffenexporte im Wert von 11 Milliarden 710 Millionen Euro erlaubte. Die der Ukraine gewährte Rüstungshilfe war in dieser Bilanz weitgehend wirksam. Die fraglichen Informationen wurden in die Antwort des Wirtschaftsministeriums auf die schriftliche Anfrage des Bundesabgeordneten Sevim Dağdelen aufgenommen.
Von der Gesamtsumme für den Zeitraum vom 1. Januar bis Mitte Dezember entfallen 6 Milliarden 150 Millionen auf Waffen und 5 Milliarden 570 Millionen auf militärische Ausrüstung.
Die Steigerung des betreffenden Exportvolumens gegenüber 2022 beträgt rund 40 Prozent. Der bisherige Rekord wurde im Jahr 2021 mit 9 Milliarden 350 Millionen Euro verzeichnet.
Im Jahr 2023 wurden der ukrainischen Armee im Kampf gegen die russische Besatzung nur Waffenexportgenehmigungen im Wert von 4 Milliarden 150 Millionen Euro erteilt. 90 Prozent der gesamten Rüstungsexportgenehmigungen wurden an die Europäische Union (EU) und NATO-Staaten sowie an Länder wie die Ukraine, Japan, Australien und Südkorea erteilt.
Es wurde grünes Licht für den Verkauf von in Deutschland hergestellten Waffen und militärischer Ausrüstung im Wert von 1 Milliarde 760 Millionen Euro an Drittländer wie Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien gegeben.
„Kehrtwende“ in der Rüstungsexportpolitik
Der bisherige Rekord bei Waffenexportgenehmigungen im Jahr 2021 wurde kurz vor dem Regierungswechsel erreicht, als Angela Merkels Regierung Verkäufe im Wert von mehreren Milliarden Euro genehmigte.
Die neue Koalitionsregierung aus SPD, Grünen und FDP versprach, Waffenexporte zu stoppen und zu diesem Zweck ein Kontrollgesetz zu verabschieden. Mit Beginn des Ukrainekrieges kam es jedoch zu einer „Kehrtwende“ in dieser Politik.
Die Grünen, einer der Koalitionspartner, fordern hingegen, dass das Waffenexportgesetz schnellstmöglich in Kraft tritt. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Omid Nouripour, sagte der dpa, das Rekordniveau der Exporte sei „eine schlechte Nachricht, weil es einen Hinweis auf den Zustand der Welt gibt.“ Nouripour sagte: „Wir müssen jetzt Fortschritte beim Waffenexportkontrollgesetz machen, zu dem eine Einigung erzielt wurde.“
dpa/GY,EC
D.W.