In Deutschland hält die Bundesregierung entschlossen am Waffenexportverbot nach Saudi-Arabien fest. Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Dienstag, die Koalition aus Sozialdemokraten (SPD), Grünen und FDP habe keine Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter erteilt, von denen die letzte seitdem in Saudi-Arabien verwendet worden sei trat am 8. Dezember 2021 die Macht an. „Damit verbundene Ausfuhranträge werden auch künftig abgelehnt“, sagte der Sprecher.
Die Entscheidung, den Export von Waffen und Militärausrüstung nach Saudi-Arabien zu stoppen, wurde im November 2018 nach der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi getroffen. Diese Exporte sind unter anderem deshalb umstritten, weil das Land seit 2015 eine Koalition arabischer Länder anführt, die die jemenitische Regierung bei ihren Bemühungen gegen die Houthi-Rebellen unterstützen.
Gemeinsame Projekte werden besprochen
Andererseits wird darüber debattiert, wie sich Deutschland generell bei gemeinsamen Rüstungsprojekten in Europa verhalten soll. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) betonte am Montag in ihrer Eröffnungsrede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin, dass Deutschland in solchen Fällen eine besondere Verantwortung trage, „indem es an den bisherigen Ausnahmen für Rüstungsexporte festhält, Wir haben diese Art der Zusammenarbeit verstärkt.“ „Sie haben es kompliziert gemacht“, sagte er.
Lambrecht bemerkte, dass dies kein Versorgungsproblem für „Schurkenstaaten“ sei, und sagte: „Wenn Frankreich, Italien und Spanien sagen, dass es richtig ist, können wir dann aufgeben? Soll ich dagegen ein Veto einlegen? Ich denke nein.“
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an die Süddeutsche Zeitung „Anstatt lockerere Regeln für Waffenexporte zu fordern, werden wir strenger sein und gleichzeitig die Interaktion mit Vermögenswerten und Bündnispartnern stärken“, sagte er am Dienstag. Es sei klar, dass Menschen, die Menschenrechte verletzen, keine Waffen gegeben werden sollten, erklärte Habeck, dass dies im Vergleich zu den heutigen deutschen und europäischen Regeln tatsächlich gelte, und sagte: „Diese Haltung wollen wir stärken.“
Derzeit wird an einem Waffenexportkontrollgesetz gearbeitet. Eines der Ambitionen ist es, die Kontrolle von Waffenexporten in Drittstaaten außerhalb der NATO und der EU verbindlicher zu regeln und der Achtung der Menschenrechte besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Das Bundeswirtschaftsministerium plant, die Eckpunkte in Kürze vorzustellen.
KNA/SSB, TY
DW