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Deutschlands neue feministische Außenpolitik

„In vielen Teilen der Welt sind die Menschen noch immer mit strukturellen Benachteiligungen konfrontiert. Feministische Außenpolitik versucht, diese abzubauen, und das beginnt mit der Stärkung ausländischer Arbeitnehmer.“

Mit diesen Sätzen beginnt im Text auf der Seite des Auswärtigen Amtes das Merkblatt zum Wegweiser Feministische Außenpolitik.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze haben gestern dem Kabinett Leitlinien für eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik vorgestellt.

Die Details der Rede von Außenminister Baerbock, in der er dem Kabinett den 88-seitigen Leitfaden Feministische Außenpolitik vorstellte, legt die Grundsätze der deutschen feministischen Außenpolitik dar.

In seiner Rede auf der Kabinettssitzung fasste Baerbock seine Leitprinzipien mit den Worten zusammen: „Rechte, Repräsentation, Ressourcen … Bei der feministischen Außenpolitik geht es um sie.“

Mit den Worten „Wir laden keine Revolution ein, wir machen sie selbstverständlich“, betonte die Bundesministerin, dass sich künftig in allen Bereichen der Außenpolitik feministische Außenpolitik durchsetzen solle.

weiblicher Akzent

In Bezug auf einen „echten“ Feminismus unterstrich die Bundesministerin die Notwendigkeit der Berücksichtigung von Frauen in einer Welt, in der die Hälfte der Bevölkerung Frauen sind, und erklärte, dass feministische Außenpolitik auf der Gleichbehandlung von Frauen basieren werde.

Während im Text der feministischen Außenpolitik betont wird, dass Frauenrechte ein Indikator für den Zustand der Gesellschaft sind, wird auch festgehalten, dass sich feministische Außenpolitik nicht nur an Frauen richtet. Im Fokus feministischer Außenpolitik stehen meist Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, Religion, Behinderung, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

Feministische Außenpolitik umfasst alle Tätigkeitsfelder des Auswärtigen Amtes mit Fokus auf die Rechte, Vertretung und angemessene Ausstattung von Frauen und Randgruppen. So lässt sich der friedens- und sicherheitspolitische Fokus auf eine stärkere Gewichtung geschlechtsspezifischer Risiken in Bereichen wie der Beteiligung an Friedensprozessen, der humanitären Hilfe und der Krisenbewältigung zusammenfassen.

Für eine feministische Außenpolitik in der Welt

Deutschland, Europas größte Volkswirtschaft und ein wertvoller Akteur in der Außenpolitik, soll die von Schweden 2014 initiierte feministische außenpolitische Bewegung beschleunigen. In den letzten Jahren wurden ähnliche Maßnahmen in Kanada, Frankreich, Mexiko und Spanien eingeführt.

„Wir werden hart daran arbeiten, unserem außenpolitischen Dienst ein weiblicheres Gesicht zu geben und den Anteil von Frauen in Spitzenpositionen zu erhöhen“, sagte Baerbock. Nur 26 Prozent der deutschen Botschafter seien Frauen.

„Wir werden auch unsere finanziellen Mittel konsequenter für die feministische Außenpolitik einsetzen“, sagte Baerbock.

Moralismuskritik

Einige Experten warnten vor der Gefahr, dass dieser Schritt als „Moralismus“ wahrgenommen werden könnte. Baerbock erklärte in seiner Rede zu den diesbezüglichen Bedenken, dass ihr Ratgeber „kein Missionsheft ist, das darauf abzielt, die Welt auf naive Weise zu verschönern“, und wies darauf hin, dass Deutschland viel von anderen Ländern lernen könne.

Das Geschlecht wird bei den Ausgaben für die Außenpolitik stärker berücksichtigt als bei den Außenpolitik. Deutschland werde sich laut dem Leitfaden für eine stärkere Beteiligung von Frauen an offiziellen Friedensprozessen einsetzen.

Rtr, DW/SSB, JD

DW

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