Die Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) wies darauf hin, dass die Asylanträge türkischer Staatsbürger in Ländern der Europäischen Union (EU) im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 82 Prozent gestiegen seien und die Annahmequote ihrer Anträge auf 23 Prozent gesunken sei.
Die EUAA hat heute ihre Analyse der im vergangenen Jahr bei der EU gestellten Asylanträge veröffentlicht.
Den in der Analyse übermittelten Daten zufolge beantragten türkische Staatsbürger nach Syrern und Afghanen am häufigsten Asyl in EU-Ländern.
Die Analyse ergab, dass im Jahr 2023 1 Million 140.000 Asylanträge in EU-Ländern gestellt wurden, was einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zu den Anträgen im Jahr 2022 entspricht.
Es wurde festgestellt, dass die Zahl der Palästinenser, die nach dem Israel-Hamas-Krieg Asyl beantragten, mit etwa 11.600 auf ein Rekordniveau gestiegen ist, was einem Anstieg von zwei Dritteln im Vergleich zu 2022 entspricht.
Enormer Anstieg der Asylanträge aus der Türkei
Die EUAA betonte zwar, dass sich die Trends bei den Asylanträgen in der EU verändert hätten, wies jedoch darauf hin, dass die Zunahme der Anträge türkischer Staatsbürger dabei eine Rolle spiele.
In dem Artikel wurde darauf hingewiesen, dass in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 die Zahl der Asylanträge türkischer Staatsbürger in EU-Ländern zu steigen begann und diese Anträge 101.000 erreichten, was einem Anstieg von 82 Prozent entspricht.
Das Land, in dem türkische Staatsbürger am häufigsten Asyl beantragten, war Deutschland. Auf Deutschland, wo 61.599 türkische Staatsbürger Asyl beantragten, folgten Frankreich mit 12.373 Anträgen und Österreich mit 7.000.743 Anträgen.
Deutlicher Rückgang bei der Annahme von Bewerbungen
Ein weiterer Punkt, der in den von der EUAA veröffentlichten Daten Aufmerksamkeit erregt, ist der Rückgang der Annahme von Asylanträgen türkischer Staatsbürger.
In der Analyse wurde festgestellt, dass die Annahmequote der bei der EU gestellten Asylanträge im vergangenen Jahr auf 43 Prozent gestiegen sei, während die Annahmequote der Anträge türkischer Staatsbürger auf 23 Prozent gesunken sei.
Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Annahmequote der Asylanträge türkischer Staatsbürger im Jahr 2019 bei 53 Prozent lag und dass diese Quote in den folgenden Jahren zu sinken begann.
Der stärkste Anstieg seit der Flüchtlingskrise
Mittlerweile war Deutschland mit 334.000 gestellten Anträgen im Jahr 2023 das Land mit den meisten Asylanträgen in der EU. Es folgten Frankreich mit 167.000 Anträgen, Spanien mit 162.000 Anträgen und Italien mit 136.000 Anträgen.
Es wird angegeben, dass der Anstieg der Asylanträge in der EU im Jahr 2023 der stärkste Anstieg seit der Flüchtlingskrise 2015–2016 sei und dass diese Daten die Einwanderungsdebatten vor den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni weiter anheizen könnten.
DW/DA, EC
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D.W.