Die Leichen von 77 Menschen auf dem Migrantenboot, das am Mittwoch vor der syrischen Küste gesunken sein sollte, wurden gefunden. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Toten viel höher ist.
Es wird angegeben, dass der Vorfall die Bootskatastrophe ist, die bisher die meisten Todesopfer in der Region gefordert hat.
Es wurde festgestellt, dass sich libanesische, syrische und palästinensische Einwanderer auf dem Boot befanden, das angeblich am Dienstag den Hafen von Tripolis im Libanon verlassen hatte. Es wird angegeben, dass die Einwanderer aus wirtschaftlichen Gründen auf dem Boot waren, um nach Europa zu gelangen. Es wurde berichtet, dass das Boot an einem Punkt in der Nähe der Insel Ervad vor der Stadt Tartus kenterte.
Die syrischen Behörden gaben bekannt, dass die Angehörigen derjenigen, die bei dem Unfall ums Leben kamen, aus dem Libanon nach Syrien kamen, um die Leichen zu identifizieren und in Empfang zu nehmen.
Laut dem syrischen Staatsfernsehen berichtete Gesundheitsminister Mohammed Hassan Gabbas, dass 20 aus dem Meer gerettete Menschen im Krankenhaus El Basel in der syrischen Küstenstadt Tartus behandelt würden.
Ein Beamter des Krankenhauses El Basel sagte der Associated Press, dass acht der Überlebenden auf der Intensivstation seien. Der Beamte bestätigte auch, dass 77 Menschen getötet wurden.
Es gibt widersprüchliche Angaben darüber, wie viele Menschen beim Untergang an Bord waren. Einige Quellen geben die Zahl der Menschen auf dem Boot mit mindestens 120 an. Die Antworten auf Fragen wie diese und die Größe und Kapazität des Bootes stehen jedoch jetzt nicht fest.
Der libanesische Verkehrsminister Ali Hamiyeh sagte, 12 der Überlebenden seien Syrer, fünf Libanesen und drei Palästinenser.
Der libanesische Innenminister Bassam Mawlavi gab außerdem bekannt, dass in den frühen Morgenstunden des Freitags acht Leichen in den Libanon überführt worden seien. Der Transport der Leichen wurde tagsüber fortgesetzt.
Dies ist einer der tödlichsten Bootsunfälle seit 2015, als der Flüchtlingsstrom Europa belastete. Die Zahl der Menschen, die aus dem von der Wirtschaftskrise betroffenen Libanon auf dem Seeweg nach Europa reisen, nimmt zu. Nach Angaben der Vereinten Nationen leben im Libanon etwa 1 Million Syrer und etwa 400.000 palästinensische Flüchtlinge.
Die libanesische Lira hat seit Beginn der Wirtschaftskrise 2019 95 Prozent ihres Wertes verloren. Im Libanon, wo die Armut zugenommen hat, sind mehr als 74 Prozent der Bevölkerung von der Wirtschaftskrise betroffen.
dpa, Reuters / HS, EC,TY,BK
dpa, Reuters/HS, EC
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