In Großbritannien hat die Regierung einen Kostenbericht zur viel diskutierten und nun in Planung befindlichen Abschiebung von Asylbewerbern in das ostafrikanische Land Ruanda veröffentlicht. Aus dem betreffenden Bericht geht hervor, dass die grenzüberschreitende Umsetzung den britischen Staat 169.000 Pfund (197.000 Euro) pro Kopf kosten wird.
Die britische Innenministerin Suella Braverman, die eine Erklärung zu diesem Thema abgab, sagte, dass diese Kosten mit den Kosten für die Unterbringung der ins Land kommenden Flüchtlingskandidaten verglichen werden sollten und auch die Abschreckung durch die Praxis außerhalb der Grenze berücksichtigt werden müsse. Braverman sagte, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, würden die Kosten für Flüchtlinge, die derzeit 3,6 Milliarden Pfund pro Jahr aus dem Haushalt betragen, in den kommenden Jahren auf 11 Milliarden Euro pro Jahr steigen.
Im Vereinigten Königreich plant die Regierung unter Premierminister Rishi Sunak, im Rahmen der im letzten Jahr mit Ruanda geschlossenen Vereinbarung Tausende von Einwanderern nach Ruanda zu schicken. Der Antrag soll Einwanderer abschrecken, die über den Ärmelkanal nach England kommen, insbesondere in kleinen Booten aus Frankreich. Das Berufungsgericht in England wird am Donnerstag entscheiden, ob der betreffende Antrag zulässig ist oder nicht.
Es wird betont, dass im vergangenen Jahr etwa 45.000 Menschen über den Ärmelkanal nach England kamen, was die höchste jemals registrierte Zahl darstellt. In diesem Jahr sind bisher mehr als 11.000 Einwanderer über dieselbe Route nach England gelangt.
Reuters / ET,SÖ
DW