Experten zufolge bedroht die Situation im Nationalpark Coto de Donana in der Region Andalusien in Spanien das gesamte Ökosystem. Das spanische Forschungsinstitut CSIC hat am Wochenende Alarm geschlagen, als Santa Olalla, die letzte und größte Lagune der Region, vollständig austrocknet. Der Nationalpark ist eines der größten Feuchtgebiete Europas mit einer einzigartigen ökologischen Vielfalt.
Viele bedrohte Tierarten, wie der spanische Kaiseradler und der iberische Luchs, seien durch Dürre bedroht, hieß es. Das Feuchtgebiet ist ein wertvoller Rastplatz für Zugvögel auf dem Weg nach Afrika. Auch die Existenz der Bauern in der Region ist bedroht. Neben der anhaltenden Dürre wird auch der weit verbreitete Erdbeeranbau als eine der Ursachen des Wasserproblems genannt.
Deutschland und ganz Europa haben in diesem Sommer unter extremer Hitze und Dürre gelitten. Aber Spanien trocknet buchstäblich aus. Laut Experten ist Coto de Donana nur eines von vielen dramatisch ähnlichen Beispielen. Selbst im feuchteren Norden des Landes sollen die Dämme leer sein und der Wasserstand soll bei elf Prozent liegen.
Maßnahmen gegen die Dürre sind unzureichend
In Katalonien zum Beispiel ist die Kirche Sant Roma de Sau in einem Dorf wieder aufgetaucht, das einst von einem Stausee überschwemmt wurde. In vielen Siedlungen im Nordwesten Galiziens ist das Wasser bereits rationiert. In der Mitte von 23.00 – 09.00 Uhr bleiben die Wasserhähne geschlossen. In Valencia an der Mittelmeerküste trocknen zum Teil Orangen, Mandarinen und Zitronen. Dürre hingegen bedeutet Probleme bei der Stromversorgung, da viele Wasserkraftwerke nicht mehr funktionieren.
Doch nach Angaben des örtlichen Bauernverbandes wissen die Bauern vor allem im Süden Andalusiens nicht mehr, wie sie ihre Felder bewässern sollen. Betroffen sind Paprika, Tomaten, Gurken, Wassermelonen und Mangos. In den als „Gemüsegarten Europas“ bekannten Regionen Almeria und Murcia ist die Dürre extrem. Avocadobauern haben bereits damit begonnen, einige Bäume zu fällen, um einige Bäume zu retten. Auch die eigentlich intakten Olivenbäume Andalusiens zeigen Anzeichen der Austrocknung. Der andalusische Bauernverband Asaja berichtet, dass das Departement unter der schlimmsten Dürre seit Jahren leidet. Die Zukunftsaussichten sind düster, da die Dürre laut Experten des staatlichen Wetterdienstes Aemet bis mindestens Oktober andauern wird.
Dürre traf Europa | Am Rhein ging das Wasser zurück
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KNA / SSB,ET
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