Nach den Antworten des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) auf die Fragen des Bundestagsclusters Die Linke ist die Zahl der Menschen, die nicht über genügend Einkommen verfügen, um eine Woche Urlaub in Deutschland zu machen, im Jahr 2022 gestiegen. Nach Angaben von Eurostat im Deutschen Registernetz (RND) konnten sich im Jahr 2022 21,9 Prozent der Bevölkerung, also jeder fünfte Mensch, aus wirtschaftlichen Gründen eine Woche Urlaub nicht leisten. Diese Rate ist im Vergleich zu 2021 um 2 % gestiegen.
Am stärksten belastet wurden dabei mit 42 Prozent diejenigen, die ihre Kinder alleine großzogen. Es folgten Rentner mit 28,7 Prozent alleinerziehender Kinder. Diese Quote wurde mit 23,4 Prozent für diejenigen mit Kindern und 20,7 Prozent für diejenigen ohne Kinder angegeben.
Bartsch: Es zeigt die tiefe gesellschaftliche Spaltung
Der Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion Dietmar Bartsch nannte die Zahlen in einer Stellungnahme gegenüber dem RND „einen traurigen Befund“. „Diese Zahlen zeigen, wie tief die gesellschaftliche Spaltung Deutschlands ist“, sagte Bartsch. Laut Bartsch sind dafür Preiserhöhungen, ausreichende Renten, eine Anstrengungspolitik mit ausgeglichener Inflation und ein System, das Kinderarmut verhindert, die Regel.
Die Quote derjenigen, die keinen Urlaub in Deutschland machen konnten, lag 2011 bei 22,8 Prozent. In den Folgejahren sank diese Quote und wurde 2017 mit 15,3 Prozent und 2019 mit 12,8 Prozent angegeben.
dpa, epd / HT,DCU
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