Deutsches RedaktionsnetzwerkZu ( RedaktionsNetzwerk Deutschland) Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, der ein Interview gab, erklärte, dass „Europa tatsächlich in einer neuen Migrationskrise steckt“ und sagte, dass die Bundesregierung ihre Migrationspolitik ändern sollte.
Weber erklärte, dass die Migrationskrise nicht durch Nichtstun bewältigt werden könne, und forderte Ministerpräsident Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser auf, mit dem Zögern aufzuhören. „Neben der Menschlichkeit braucht es auch eine strikte Führung und Abschottung“, sagte Weber.
„Jeder muss sein Amt aufgeben“
Bijan Dijr-Sarai, Generalsekretär der Freien Demokratischen Partei (FDP), dem Juniorpartner der Koalition, sagte: „Ich hoffe, dass jeder in dieser Regierung versteht, wie gefährlich und problematisch die aktuelle Situation ist.“ ARD-TagesthemenDijr-Sarai, Teilnehmerin des Programms, sagte: „Die Migration, die wir derzeit in Deutschland erleben, übersteigt die Kapazitäten unserer Gesellschaft.“
In ihrem kürzlich veröffentlichten Positionspapier forderte die FDP, Marokko, Tunesien und Algerien zu „sicheren Ankunftsländern“ zu erklären. Dieser Schritt wird den raschen Abschluss des Asylverfahrens von Asylbewerbern aus diesen Ländern und je nach Situation ihre Rückkehr erleichtern. Dieses Angebot wurde jedoch von den Grünen mehrfach abgelehnt.
Zu diesem Thema sagte Djir-Sarai: „Dies ist ein grundlegendes Diskussionsthema, das von jedem in der Koalition verlangt, einen Teil seiner Linie aufzugeben“ und sagte: „Wir müssen Maßnahmen ergreifen.“
Mangel an Unterkünften, Schulen und Kindergärten
Auch CDU-Abgeordneter Thorsten Frei wies auf den Wohnungsmangel von Flüchtlingen hin und sagte: „Viele Stadt- und Kreisverwaltungen wissen nicht mehr weiter.“ Frei, Rheinische PostIn seiner Stellungnahme gegenüber erklärte er, dass die Kommunen sich über zu wenige Wohnungen, Schulen und Kindergärten beschweren.
„Deutschland trägt seit Jahren die Hauptlast dieser Migrationskrise“, sagte Frei und fügte hinzu, dass in Italien bis Juni 62.000 Asylanträge gestellt worden seien, in Deutschland seien es 162.000 gewesen.
Deutschland ist bei Asylanträgen führend
Italien steht wegen der hohen Zahl von Flüchtlingen, die mit Booten auf die Insel Lampedusa kommen, auf der Tagesordnung. Nach Angaben der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA) liegt Deutschland jedoch im ersten Halbjahr an der Spitze bei den in EU-Ländern gestellten Asylanträgen. Unter den EU-Ländern gingen im ersten Halbjahr 30 Prozent aller Anträge nach Deutschland, Spanien liegt mit 17 Prozent an zweiter Stelle und Frankreich mit 16 Prozent an dritter Stelle. Auf diese Länder folgen Österreich und Italien.
Die italienische Insel Lampedusa, etwa 145 Kilometer östlich des nordafrikanischen Landes Tunesien gelegen, wurde in den Sommermonaten wie jedes Jahr zum Ankunftsort Tausender Flüchtlinge in die EU. Es wurde angegeben, dass zwischen Montag und Mittwoch letzter Woche 8.500 Einwanderer mit 199 Booten oder Booten auf der Insel angekommen seien und aufgrund des starken Flüchtlingszustroms auf der Insel der „Ausnahmezustand“ ausgerufen worden sei.
dpa/EC, ET
D.W.