In Deutschland steigt die Zahl der Menschen, die versuchen, Restaurants und Einkaufszentren mit gefälschten Corona-Impfdokumenten zu betreten oder in Apotheken an einen digitalen Impfausweis zu kommen. Deutsche Evangelische Nachrichtenagentur epdEine von zuständigen Ministerien, Landespolizeidirektionen und Polizei durchgeführte Umfrage ergab, dass die Zahl der festgestellten ungültigen Impfdokumente bis Ende 2021 gestiegen ist.
Im Bundesland Bayern wurden im Dezember 1.900 ungültige Dokumente festgestellt, während die Zahl der ungültigen Dokumente im Oktober 2021 mit 340 erfasst wurde. In Nordrhein-Westfalen gab es im Dezember mehr als 1.200 ähnliche Vorfälle. Obwohl diese Zahl bis November nur im Land Brandenburg anstieg, wurde festgestellt, dass die Zahl der ungültigen Impfausweise im Dezember auf 72 zurückging.
Trotz der Tatsache, dass einige Staaten keine konkreten Daten teilen und es Betrugsfälle gibt, die jetzt nicht aufgedeckt werden können, wurden 2021 landesweit mindestens 20.000 Impfdokumente für ungültig befunden. Nach Aussage der Berliner Polizeibehörden ist es nicht möglich, die tatsächliche Zahl der derzeit im Umlauf befindlichen gefälschten Impfdokumente zu erreichen.
Der Deutsche Bundestag hat mit einer Gesetzesänderung im November die Fälschung von Impfausweisen ebenso wie die Fälschung anderer Gesundheitsdokumente unter Strafe gestellt. Organisationen, die an der Umfrage in Niedersachsen, Berlin und Berlin teilgenommen haben, berichteten, dass aufgrund einer sehr kurzen Frist seit November niemand mehr wegen Fälschung verurteilt wurde. Er wies darauf hin, dass in Rheinland-Pfalz mit diesem Vorwurf Ermittlungen eingeleitet würden.
Wer in Deutschland gegen Corona geimpft ist, kann seinen digitalen Impfausweis in Apotheken gegen Vorlage seines Impfpasses erhalten.
Eine in den Bundesländern durchgeführte Umfrage ergab, dass gefälschte Impfdokumente vor allem in Apotheken entdeckt wurden, als Menschen versuchten, einen digitalen Impfausweis zu erhalten. Wer in Deutschland gegen das Coronavirus ist, kann sich in Apotheken gegen Vorlage seines Impfausweises einen digitalen Impfausweis ausstellen lassen.
Im Dezember teilten die Landespolizeidirektion Baden-Württemberg und der Apothekerverband mit: „Jeden Tag werden gefälschte Impfdokumente in Apotheken vorgezeigt, um einen digitalen Impfpass zu haben.“
Im Bundesland Schleswig-Holstein wurde erfasst, dass bei Kontrollen der Polizei und der Stadtpolizei gefälschte Impfausweise entdeckt oder die Chefs ungültige Ausweise gemeldet hatten. Während die Berliner Polizei nach eigenen Angaben viele anonyme Hinweise zu diesem Thema erhielt, gab das Innenministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern an, dass betrügerische Vorfälle durch Meldungen von Ärzten oder Stempel-/Druckereien des Landes aufgedeckt wurden.
Nach Angaben der Berliner Polizei werden ungültige Impfausweise häufig über Kommunikationsanwendungen oder die E-Commerce-Plattform Ebay bezogen. Es heißt, die Preise schwanken zwischen 50 Euro und 350 Euro und digitale Impfausweise seien wertvoller als gefälschte Impfbücher.
epd/AI, JD
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