Die Internationale Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen gab bekannt, dass beim Untergang eines Bootes mit Flüchtlingen vor der Küste Libyens mindestens 61 Menschen ihr Leben verloren haben.
In ihrer Erklärung auf der Social-Media-Plattform
„Das zentrale Mittelmeer bleibt eine der gefährlichsten Migrationsrouten“, heißt es in der Erklärung der IOM.
Im Juni dieses Jahres sank ein Boot aus Tobruk, Libyen, vor der Küste Griechenlands und tötete 78 Flüchtlinge. Dem IOM-Bericht zufolge bleibt das Schicksal der anderen 518 Menschen auf dem Boot unklar.
Laut IOM-Daten verloren im ersten Halbjahr des Jahres 2.200 Flüchtlinge auf der Migrationsroute ihr Leben, wobei Ertrinken die häufigste Todesursache ist. Laut IOM ist das zentrale Mittelmeer mit 1.727 Toten und Vermissten die tödlichste Migrationsroute. Die meisten Todesfälle ereigneten sich vor den Küsten Tunesiens und Libyens. Die IOM gab an, dass die tatsächlichen Zahlen höher seien, und gab bekannt, dass seit 2014 20.000 Menschen im Mittelmeer ihr Leben verloren haben oder verschwunden sind.
Wer mit der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Europa will, segelt mit Booten von Libyen oder Tunesien aus ans Mittelmeer.
Unsystematischer Zustrom von Einwanderern nach Italien
Die Zahl der unsystematisch auf dem Seeweg in Italien ankommenden Flüchtlinge hat sich im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und erreichte 140.000. 91 Prozent von ihnen gelangten von Tunesien über die Insel Lampedusa und erreichten Italien.
Die Europäische Union (EU) und Tunesien unterzeichneten im Juli ein Abkommen über eine „strategische Partnerschaft“ mit dem Ziel, Menschenhändler zu bekämpfen.
Dpa, Reuters/SSB, EC
D.W.