Die Stadt Köln in Deutschland gab grünes Licht für den Gebetsruf zum Mittag vor der Moschee am Freitag.
Im Rahmen der Pilotanwendung, die zwei Jahre gültig ist, können Muezzins das Azan in der Mitte von 12:00 bis 15:00 Uhr rufen, sofern es fünf Minuten nicht überschreitet. Dafür muss sich jede Moschee gesondert bewerben. Die Entscheidung wird nach den Bezirken getroffen, in denen sich die Masjids befinden, die den Antrag stellen. Es wird auch festgelegt, dass der Klang des Gebetsrufs ein Dezibel nicht überschreiten sollte und dass die Masjids, die den Gebetsruf erhalten, die Bewohner der nahe gelegenen Gebäude informieren sollten. Darüber hinaus werden Masjids gebeten, einen Adressaten für die Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem Adhan zu benennen.
„Kirchenglocken und die Einladung des Muezzins werden erklingen“
Die Umsetzung sei ein Zeichen der gegenseitigen Anerkennung der Glaubensrichtungen und der Anerkennung der verfassungsrechtlich garantierten Religionsfreiheit, sagte Kölns Bürgermeisterin Henriette Reker: „Ich freue mich, auf die wohlverdienten religiösen Interessen vieler eingehen zu können Muslime in unserer Stadt öffnen sich mit diesem Pilotprojekt für die Welt.“
„Wenn wir neben den Kirchenglocken in unserer Stadt die Einladung des Muezzins hören, bedeutet das, dass der Pluralismus in Köln lebendig bleibt“, sagte Reker.
Am Ende der Zweijahresfrist entscheiden Gemeinde und Moscheeverwaltung, ob ein neues Regelwerk erlassen wird.
In Köln, das rund eine Million Einwohner hat, gibt es etwa 40 Moscheen und Masjids, die von mehr als einem Türken gegründet wurden. Neben Türken gibt es auch Moscheen, die von Arabern und Bosniern gegründet wurden. Obwohl es in den neu gebauten Moscheen Minarette gibt, ist es nicht erlaubt, mit Lautsprechern das Gebet nach draußen zu rufen. In einigen Masjids außerhalb der Siedlungen kann Adhan jedoch ausnahmsweise außerhalb gerufen werden.
KNA/dpa/TY,JD
©️ Deutsche Welle Englisch
DW