Die israelischen Luftangriffe auf Gaza dauerten die ganze Nacht über an. Nach Angaben der Hamas kamen bei dem Bombardement mindestens 140 Menschen ums Leben; Hunderte Menschen wurden verletzt. Die Zahl der Todesopfer in Gaza infolge israelischer Angriffe seit dem 7. Oktober liegt bei über 5.000.
In der Erklärung der israelischen Armee vom Dienstagmorgen hieß es, dass erneut Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert und viele Hamas-Kommandeure getötet worden seien. In der Erklärung auf dem Telegram-Konto der Armee hieß es: „Am letzten Tag haben die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) mehr als 400 Terrorziele angegriffen und viele Hamas-Kommandeure und Mitglieder der Organisation getötet, die sich auf einen Angriff vorbereiteten.“
„Hamas-Angriffspunkte wurden getroffen“
In der Erklärung wurde darauf hingewiesen, dass die Luftoperationen in fünf Regionen intensiviert wurden und auf die Infrastruktur der Hamas und die Punkte abzielten, an denen Raketenangriffe auf israelisches Territorium durchgeführt wurden.
Berichten zufolge trafen israelische Flugzeuge auch einen Tunnel und eine Kommandozentrale, die Hamas-Kämpfern einfachen Zugang zur Küste ermöglichten. Es wurde behauptet, dass stellvertretende Kommandeure in drei Hamas-Bataillonen bei den Angriffen getötet wurden.
Nachdem der bewaffnete Flügel der Hamas am Morgen des 7. Oktober von der Grenze zum Gazastreifen aus israelisches Territorium betrat, dabei mehr als 1.400 Zivilisten tötete und mehr als 200 Menschen als Geiseln nahm, startet die israelische Armee kontinuierlich Luftangriffe in der blockierten Region. Auch Israel bereitet sich auf eine mögliche Landoperation vor. Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, erklärte, man sei für die nächste Stufe bereit und warte auf die Zustimmung des politischen Willens.
US-Rat, „Bodenoperation zu verschieben“
Allerdings sind Israels größter Unterstützer, die USA, von der Bodenoperation nicht begeistert. Nach Angaben von Reuters, die sich auf Quellen in Washington stützten, riet die Regierung des Weißen Hauses Israel, die Bodenoperation zu verschieben. Ebenso betonten Quellen, dass Washington versuche, mehr Geiseln zu retten und zu verhindern, dass der Konflikt zu einem regionalen Krieg werde, und stellten fest, dass Katar, das mit der Hamas vermittelte, ebenfalls über die Empfehlung informiert worden sei, die Bodenoperation zu verschieben.
Zu diesem Thema antwortete der Sprecher der israelischen Armee gegenüber Washington: „Israel profitiert von der Erfahrung der USA im Nahen Osten. Aber unser Krieg findet an unseren Grenzen statt, nicht Tausende von Kilometern entfernt.“
Reuters, dpa/GY, EC
D.W.