Katar, einer der Golfstaaten, will ab 2026 jährlich bis zu zwei Millionen Tonnen verflüssigtes Erdgas (LNG) nach Deutschland exportieren. Katars Energieminister Saad Sherida al-Kaabi sagte heute in einer Erklärung in Doha, dass der Vertrag für LNG-Lieferungen nach Deutschland zwischen der staatsnahen Qatar Petroleum und dem US-Stromkonzern ConocoPhillips unterzeichnet worden sei und die Vertragslaufzeit umfasse mindestens 15 Jahre.
Der Energieminister, der auch Geschäftsführer von Qatar Petroleum ist, sagte, dass auch Gespräche mit Deutschland über die Unterzeichnung weiterer Abkommen im Gange seien. Al Kaabi fügte hinzu, dass viele europäische und asiatische Länder aufgrund der durch den Ukrainekrieg verursachten Stromkrise nach neuen Gaslieferanten suchen und Katar mit der Nachfrage kaum Schritt halten kann.
Es ist vorgesehen, dass ConocoPhillips im Osten und Süden des Nordfeldes vor der Küste Katars Erdgas fördert und an die geplanten LNG-Anlagen im norddeutschen Brunsbüttel liefert.
Energieminister al-Kaabi sagte, Katar wolle mit dem unterzeichneten Vertrag Deutschland und Europa bei ihren Bemühungen um Energiesicherheit unterstützen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen sagte heute in Berlin nach der Vertragsunterzeichnung in Katar, die Vertragslaufzeit von 15 Jahren sei „super“. Mit dem Hinweis, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein will, sagte Habeck, dass der Gasverbrauch schrittweise gesenkt werden solle. Zu den Vertragsdetails machte Habeck keine Angaben.
Auch Ryan Lance, CEO von ConocoPhillips, einem langjährigen Mitarbeiter von Qatar Petroleum, bezeichnete die Vereinbarung als „einen wertvollen Beitrag zur globalen Stromversorgungssicherheit“.
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Die Gespräche begannen nach Habecks Besuch
Die Verhandlungen über den unterzeichneten Vertrag liefen seit Monaten. Angaben zum Preis des nach Deutschland exportierten Flüssigerdgases machte die katarische Seite nicht. Angesichts der Tatsache, dass Deutschland in relativ kurzer Zeit mit dem Import von LNG beginnen wird, schätzen Experten, dass Deutschland LNG aus dem erhöhten Zoll bezieht.
Deutschlands Bemühungen, Strom aus Katar zu importieren, begannen in den ersten Monaten dieses Jahres. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist im März nach Katar gereist, hat politische Kontakte geknüpft, dann wurde mitten in Unternehmen über Gaslieferungen verhandelt. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte bei seinem Besuch in Katar im September Fortschritte bei den Gesprächen über Flüssigerdgaslieferungen an.
AFP, dpa/JD, BÖ
DW