Im Sudan steigt die Zahl der Menschen, die bei den am Samstag ausgebrochenen Zusammenstößen zwischen der Armee und der paramilitärischen Gruppe Rapid Reinforcement Forces (HDG) ums Leben kamen.
Mindestens 41 weitere Zivilisten sind im Land infolge der Zusammenstöße vom Sonntag gestorben, teilte die Sudan Medical Association heute in einer Erklärung mit. Damit stieg die Zahl der Zivilisten, die im Konflikt am Wochenende im Sudan ihr Leben verloren, auf 97. Die Ärztegewerkschaft wies darauf hin, dass der tatsächliche Verlust an Menschenleben höher sein könnte, da viele Menschen aufgrund der Bedingungen in der Region nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden könnten.
Die Gewerkschaft gab auch an, dass Hunderte von Menschen bei den Zusammenstößen verletzt wurden.
Die Sudan Medical Association berichtete, dass Dutzende von Kämpfern vermutlich durch die Konfliktparteien gestorben seien.
Ein AFP-Reporter, der aus Khartum, der Hauptstadt, in der die Zusammenstöße andauern, berichtete, sagte, dass auch heute Morgen heftige Explosionen und Schüsse auf den Straßen zu hören seien.

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Ein Aufruf der Türkei an ihre Bürger im Sudan
Das türkische Außenministerium forderte im Sudan lebende türkische Staatsbürger auf, weiterhin in geschlossenen Räumen zu bleiben.
In der Erklärung des Ministeriums heißt es: „Der Flughafen im Land ist derzeit geschlossen. Die Sicherheitslage im ganzen Land ist auch nicht für Reisen auf diesem Niveau geeignet.“
Ursache von Konflikten
Im Sudan dauern die Zusammenstöße zwischen den dem Generalstabschef Abdul Fattah al Burhan treu ergebenen Streitkräften und der von General Muhammed Hamdan Dagalu angeführten HDG seit Samstag an.
Burhan und Dagalu orchestrierten gemeinsam den Militärputsch, der im Oktober 2021 im Sudan stattfand und den Übergang des Landes zur Demokratie beendete. Die Spannungen zwischen den beiden ehemaligen Verbündeten sind auf die Reform zurückzuführen, die vorsieht, dass die HDG im Rahmen des Plans für den Übergang zur Zivilmacht im Sudan in die Armee eintreten soll.
Die Verhandlungen, die in den letzten Monaten inmitten der politischen Parteien im Sudan stattfanden und von der internationalen Öffentlichkeit unterstützt wurden, haben Hoffnungen auf den Übergang zur Demokratie im Land geweckt. Allerdings verzögern die Auseinandersetzungen zwischen Armee und HDG auch eine mögliche politische Einigung der Parteien.
DW,AFP,AP/CO,HT
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