Bundeskanzler Olaf Scholz am Samstag beim Deutschlandfunk In einem Interview sagte er, sein Land müsse darauf vorbereitet sein, Russlands Öl- und Gaslieferungen komplett abzuschneiden. Scholz erklärte mit den Worten „Ich war mir von Anfang an sicher, dass man Russland nicht zutrauen kann, seine Verpflichtungen etwa in Sachen Gaslieferungen einzuhalten“, erklärte Scholz, man rechne damit, dass die beiden Raffinerien in Ostdeutschland den Präzedenzfall um die Druschba-Ölpipeline erleben würden.
Scholz kündigte an, 400 Millionen Euro für die Verlängerung der Pipeline von der Stadt Rostock nach Schwedt und den Transport von mehr Öl zur dortigen Raffinerie bereitgestellt zu haben. „Wir werden neue Importmöglichkeiten aus Polen und sogar aus Kasachstan garantieren“, betonte Scholz, Russland sei kein sicherer Partner mehr.
Wegen der Gefährdung der Stromversorgungssicherheit hat Deutschland die Ölraffinerie Schwedt, an der das russische Unternehmen Rosneft mehrheitlich beteiligt ist, in die Treuhandverwaltung überführt.
Schwedt, die viertgrößte Mineralölraffinerie Deutschlands, deckt 90 Prozent des Brennstoffbedarfs der Hauptstadt Berlin. Die 1960 erbaute Raffinerie bezieht bisher ihr gesamtes Öl aus Russland über die Druschba-Rohrgrenze. Der Mehrheitsgesellschafter von Schwedt, Rosneft Deutschland, stellte 12 Prozent seiner Ölverarbeitungskapazität in Deutschland zur Verfügung.
„Putin muss sich geschlagen geben“
Scholz, der sich auch zu seinem Gespräch mit Putin am Dienstag äußerte, sagte in seinem Interview: „Aus dieser Rede lassen sich leider keine neuen Schlüsse ziehen das Nachbarland.“ Scholz sagte jedoch, dass Putins Pläne nicht aufgingen und der schnelle Einmarsch in die Ukraine nicht stattfand, und fügte hinzu, dass die aus Kiew abziehenden russischen Truppen jetzt einen ernsthaften Krieg im Osten der Ukraine führen. Die deutsche Bundeskanzlerin erklärte, Putin müsse seine Niederlage akzeptieren.
dpa,rtr / AI,ET
DW