Martina Rosenberg, die Leiterin des deutschen Militärgeheimdienstes MAD, sagte, die Aktivitäten ausländischer Geheimdienste in Deutschland hätten zugenommen. „Staatliche Geheimdienste nutzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel, um an Informationen zu gelangen, Einfluss zu nehmen und die Interessen des eigenen Landes zu verfolgen“, sagte Rosenberg der Deutschen Nachrichtenagentur dpa. Rosenberg sagte, der MAD habe „eine Vielzahl von Spionageversuchen und Auffälligkeiten“ aufgezeichnet.
Rosenberg, der im Oktober 2020 Chef des MAD wurde, setzte während seines Einsatzes als Jurist in der Bundeswehr nach seinem Amtsantritt ein Reformprogramm durch, um in der Bundeswehr aktiver mit Rechtsextremen umzugehen die Mission. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der veränderten Sicherheitslage in Europa stieg der Stellenwert der Spionagearbeit, die zu den wichtigsten Aufgaben des Dienstes gehört.
Einer der drei Geheimdienste Deutschlands
Der MAD ist neben dem Auslandsgeheimdienst BND und dem Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz (BfV) einer der drei deutschen Geheimdienste und der kleinste in der Mitte. MAD hat angeblich rund 1400 Mitarbeiter. Der 1956 mit dem Ziel der „Verteidigung“ gegründete Dienst hat Aufgaben wie Sicherheitsuntersuchungen von Militär- und Zivilbeamten sowie Spionagebemühungen. Im Vergleich zum russischen Militärgeheimdienst GRU, der zwischen 37.000 und 40.000 Mitarbeiter, mobile Teams im Ausland und Spezialeinheiten wie Speznas hat, wird MAD als Geheimdienstorganisation mit deutlich geringerem Einfluss eingepreist.
Eine Ausweitung dieses Rahmens ist möglich, da der derzeitige Rechtsrahmen in Deutschland die Handlungsfähigkeit von MAD einschränkt. Der 14. Punkt des Gesetzes, der die Pflichten, Befugnisse und den rechtlichen Status des MAD bestimmt, beschränkt die Pflichten des Auslandsdienstes nur auf die Liegenschaften, auf denen sich Militäreinheiten befinden.
Drohnen über Truppenübungsplätzen
In Deutschland wurde der Öffentlichkeit mehr als eine Nachricht von der Seite der unbemannten Luftfahrzeuge widergespiegelt, die über Militärzonen und Stellungen fliegen, in denen ukrainische Soldaten ausgebildet werden. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, flogen in der Nacht vom 30. September auf den 1. Oktober Drohnen in der Nähe des Truppenübungsplatzes in Wildflecken.
Ende August sollen russische Geheimdienste versucht haben, ukrainische Soldaten auszuspionieren, die in Deutschland für den Umgang mit westlichen Waffensystemen ausgebildet werden. Der MAD gab außerdem bekannt, dass verdächtige Fahrzeuge in der Nähe von Militäranlagen in Idar-Oberstein und Grafenwöhr gesichtet wurden. All dies deutet darauf hin, dass Auslandsnachrichtendienste und Spionageaktivitäten in Deutschland zugenommen und häufiger geworden sind. Fakt ist, dass diese Aktivitäten im Zeitalter von Internet und Social Media im Vergleich zur Zeit des Kalten Krieges zugenommen haben.
MAD Leader Rosenberg erklärte, die Spionageaktivitäten in Deutschland seien schon vor dem Ukrainekrieg auf „hohem Niveau“, sagte MAD-Leader Rosenberg: „Ziel unserer Arbeit ist es, Spionageaktivitäten, insbesondere der russischen und chinesischen Geheimdienste, frühzeitig aufzudecken und gemeinsam mit nationalen und internationalen Behörden aktiv abzuwehren.“
dpa / EC,ET
DW