Die Spitzen der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) sind sich über das Wahlergebnis der Partei uneinig. Die Ministerpräsidentenkandidaten Alice Weidel und Tino Chrupalla zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden, Parteivorsitzender Jörg Meuthen sagte, man dürfe das Ergebnis nicht „wie die alten Parteien“ beschönigen.
Bei der Wahl am 26. September erhielt die AfD 10,3 Prozent der Stimmen, 2,3 Punkte weniger als bei der Vorwahl. Über 10 Prozent der Stimmen seien ein Erfolg, sagte Meuthen, der „große Stimmenverlust“ der Partei sei auch ein Modul der Wahrheit. Meuthen sagte gemeinsam, dass es keinen Erfolg gegeben habe.
Meuthen forderte eine „klare Analyse innerhalb der Partei“, sagte Meuthen, das Wahlprogramm und die Ministerpräsidentenkandidaten appellierten an die „Kernwähler“ der Partei. Meuthen kritisierte jedoch das Ausbleiben neuer Wahlsegmente. Meuthen, der zum gemäßigten Flügel der Partei gezählt wird, stehe parteiintern unter großem Druck, heißt es.
Weidel, einer der Ministerpräsidentenkandidaten der AfD, wies diese Kritik zurück und sagte, er werde es nicht zulassen, dass das Wahlergebnis „von irgendjemandem verunglimpft“ werde. Weidel erklärte, seine Parteien hätten ihn dazu gebracht, zu akzeptieren. Auch Chrupalla sagte, man habe ein „stabiles Ergebnis“, sagte aber auch, dass er nicht „hundertprozentig zufrieden“ sei.
In der AfD hat der Flügel um den rechtsextremen Björn Höcke, den Parteivorsitzenden des Thüringer Landtages, in der letzten Periode an politischer Macht gewonnen. Es heißt, Meuthen, der seinen Einfluss in der Parteiverwaltung verloren haben soll, werde auf dem Parteitag Ende des Jahres sein Präsidiumsmandat verlieren oder nicht mehr kandidieren.
Unterschied zwischen Ost und West
Die Stimmenzahlen der AfD bei der Bundestagswahl am 26. September sind regional sehr unterschiedlich. Die AfD, die im Land Hamburg 5 Prozent der Stimmen erhielt, wurde mit 25 Prozent der Stimmen erste Partei in Sachsen. Die AfD, die in Thüringen, einem der östlichen Bundesländer, erneut die Partei mit den meisten Stimmen war, schaffte es in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf den zweiten Platz. In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen verlor sie Punkte und blieb unter 10 Prozent.
Deutsche Nachrichtenagentur am Wahlabend in Meuthen dpa „Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir sowohl im Westen als auch im Osten erfolgreich sein“, sagte er. Die AfD dürfe keine Partei des Ostens sein, Meuthen sagte, sie solle an das ganze Land appellieren.
dpa/EG, JD
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