Im Zuge der Auseinandersetzung mit den Bränden im Nordosten Griechenlands gab die Europäische Union (EU) bekannt, dass es in der EU zum ersten Mal zu einem Waldbrand dieser Größenordnung gekommen sei. Der Sprecher des EU-Ausschusses, Balazs Ujvari, sagte in einer Erklärung in Brüssel, dass die EU fast die Hälfte ihrer Löschflugzeuge und Hubschrauber mobilisiert habe, um das Feuer im Dadia-Nationalpark in der Nähe von Alexandroupoli zu löschen. Nach Angaben des Sprechers wurden bereits 11 Löschflugzeuge und ein Hubschrauber nach Griechenland geschickt. Darüber hinaus verstärken 407 Feuerwehrleute aus der EU ihre griechischen Kollegen im Kampf gegen Brände.
Der Brand in Dadia konnte nicht eingedämmt werden
Die griechische Feuerwehr kämpft seit 11 Tagen mit diesem Großbrand. Nach Angaben der griechischen Behörden ist der Brand im Dadia-Nationalpark, in dem Greifvögel und andere Tiere leben, bis heute nicht mit seinem Ausmaß unter Kontrolle. Berichten zufolge brennt das Feuer über eine zehn Kilometer lange Grenze weiter. Derzeit sind in der Region weiterhin 475 Feuerwehrleute, Hunderte Löschfahrzeuge, sechs Löschflugzeuge und vier Hubschrauber im Einsatz, um die Brände zu löschen.
Nach Angaben der Behörden ist im Dadia-Wald bislang eine Fläche von 810 Quadratkilometern niedergebrannt, was größer ist als die Fläche von New York City.
EU will ihre Feuerwehrflotte erweitern
Die Feuerwehrflotte der EU umfasst 24 Flugzeuge und vier Hubschrauber. Diese Flugzeuge und Hubschrauber wurden der Union von den Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt und werden bei Bränden in EU-Mitgliedstaaten eingesetzt. Brüssel plant, seine Feuerwehrflotte um zwölf weitere Flugzeuge oder Hubschrauber zu erweitern. Diese Flugzeuge und Hubschrauber sollen voraussichtlich von der EU finanziert werden und bis 2030 einsatzbereit sein.
Der Sprecher des EU-Ausschusses, Ujvari, sagte: „Wir wissen, dass die Brände schlimmer werden“ und verwies auf die Notwendigkeit, die Feuerwehrflotte auszubauen. EU-Ratsmitglied für Krisenmanagement Janez Lenarcic erklärte, dass die Versendung von Ausrüstung zur Brandbekämpfung in von Waldbränden betroffene Länder „das Bemühen zeigt, in Krisenzeiten schnelle und wirksame gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen“.
In diesem Jahr brachen in Griechenland viele große und tödliche Waldbrände aus. Im Waldgebiet Dadia wurden die Leichen von 19 Flüchtlingen, darunter auch Kindern, gefunden. Seit Anfang dieses Jahres sind insgesamt 12.000 Hektar verbrannt. Die griechische Regierung weist darauf hin, dass diese Brände durch den globalen Klimawandel verursacht werden. Neben dem Feuer im Dadia-Nationalpark im Nordosten des Landes sorgt auch das Feuer in der Nähe des Berges Parnita im Norden Athens für Alarm. Die Bemühungen mit 260 Feuerwehrleuten, 77 Feuerlöschern und einem Hubschrauber gegen das Feuer in der Region, die als „Lunge Athens“ bezeichnet wird, gehen weiter.
AFP / HT,ET
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