Der Erdgaspreis, der nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine auf ein Rekordhoch gestiegen war, dürfte bis Mitte der 2020er Jahre sinken.
„Unsere Analysen zeigen, dass sich der Erdgaspreis bis Mitte der 2020er Jahre dem historischen Niveau von 2021 annähern wird“, sagt Max Gierkink, Experte am Institut für Energiewirtschaft (EWI) der Universität zu Köln. Neue Osnabrücker ZeitungGegenüber der Zeitung (NOZ) sagte der Experte, dass der Kubikmeterpreis für Erdgas „unter 2 Cent“ fallen könne.
Vor dem Ukrainekrieg schwankte der Erdgaspreis pro Kubikmeter auf dem Erdgasmarkt zwischen 1,5 Cent und 2,5 Cent. Mit der Einstellung der Gaslieferungen nach Russland nach dem Krieg stieg der Erdgaspreis exponentiell an. Nach Angaben des EWI wird sich der Erdgaspreis pro Kubikmeter in den kommenden Monaten um die 6 Cent bewegen.
Experten weisen jedoch darauf hin, dass die durch die Schließung des russischen Gases entstandene Versorgungslücke durch Importe von verflüssigtem Erdgas (LNG) ersetzt wird und sich die LNG-Kosten auch in den Preisen niederschlagen werden. Der Erdgaspreis wird Experten zufolge daher nicht mehr so günstig sein wie vor dem Krieg. Darüber hinaus weisen Experten darauf hin, dass die Nachfrage nach LNG groß ist und sie daher erwarten, dass die Spannungen auf dem Markt bis 2024-25 anhalten werden. In einem Kommentar zur NOZ-Zeitung sagten Sefan Mellahn und Ravi Srikandam, dass sich der Preis pro Kubikmeter Erdgas bis zu diesen Daten voraussichtlich um 6-8 Cent ändern werde.
Im Jahr 2023 gab es in Europa 43 Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG). Mit der Verschärfung der Stromkrise wurde beschlossen, 44 weitere Terminals zu bauen. Das erste LNG-Terminal in Wilhelmshaven, Deutschland, wurde im Dezember in Betrieb genommen.
AFP/BO,EC
DW