Afghanistan ist ein Modul der Region namens Himalaya-Bogen. Hier kommt es häufig zu Zittern. Denn die Region liegt am Schnittpunkt zweier tektonischer Platten: Die Indische Platte im Süden trifft im Norden auf die Eurasische Platte.
Wie entstehen Erdbeben?
Die Erdkruste besteht wie eine Art Puzzle aus vielen weiteren Segmenten: ein paar riesigen ozeanischen Platten und ein paar kleineren kontinentalen Krustenplatten. Wie viele kleine Krustenplatten es tatsächlich gibt, ist in der Wissenschaft umstritten.
Auf dem flüssigen Erdinneren „schwimmen“ verschiedene Platten. An manchen Bruchstellen verschieben sich die Platten jedes Jahr um einige Zentimeter, weil Magma aus dem Erdkern austritt. Diese Bewegung, die seit Milliarden von Jahren stattfindet, ist eigentlich ganz normal. Währenddessen entfernen sie sich entweder voneinander, reiben aneinander oder stoßen sich gegenseitig.
Anschließend bewegt sich der darüber liegende Kontinent. Diese Bewegungen werden „Plattentektonik“ genannt.
Durch die Plattentektonik verschmelzen Platten miteinander. Steigen die Spannungen im Gestein stark an, kann es zu heftigen Plattenbrüchen kommen. Von diesem Epizentrum aus breiten sich Druckwellen auf die Erde aus und werden als Erdbeben empfunden.
Besonders gefährdet sind Regionen, die an den sogenannten Verwerfungslinien liegen, also den Punkten, an denen zwei tektonische Platten der Erdkruste aufeinandertreffen. Sichtbare Schäden an Gebäuden können durch Erschütterungen der Stärke 5,0 auf der Richterskala entstehen, mit der Seismologen die Stärke eines Erdbebens angeben.
Kommt es unter dem Ozean zu einem Erdbeben, kann es zu einem Tsunami kommen. Diese riesigen Wellen, die sich mit hoher Geschwindigkeit ausbreiten, können beim Auftreffen auf Land verheerende Überschwemmungen verursachen. Fabrice Cotton, Professor für Seismologie am Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam, sagt, es sei aufgrund der seismischen Aktivität in den Regionen an den Plattenenden sehr schwierig, von stärkeren Erdbeben auszugehen.
Was ist ein Nachbeben?
Auf schwere Erdbeben folgt fast immer eine Reihe kleinerer Erschütterungen. Diese Nachbeben entstehen, weil sich die tektonischen Platten im Epizentrum des Hauptbebens immer noch hin und her bewegen und sich nur langsam beruhigen.
Allerdings können selbst relativ kleine Nachbeben manchmal große Zerstörungen anrichten. Der Verlust von Menschenleben und Eigentum bei möglichen Nachbeben kann weitgehend verhindert werden, indem Gebäude, die beim Hauptbeben stark beschädigt wurden, schnellstmöglich kontrolliert abgerissen werden.
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D.W.