Werbung

Wird die Bundesregierung ihre Türkei-Politik überprüfen?

Deutschland diskutiert über einen Wandel in der türkischen Politik, da Präsident Recep Tayyip Erdogan an der Macht bleiben wird.

Die Grünen, einer der Partner der Koalitionsregierung, forderten eine grundlegende Änderung der türkischen Politik, ähnlich wie im Fall Russlands.

Ein Aufruf zu grundlegender Veränderung

Der Landwirtschaftsminister der Grünen, Cem Özdemir, erinnerte daran, dass man mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin erlebt habe, wozu Vertuschung und Beschönigung außenpolitischer Themen führen kann. Da müssen wir uns anstrengen“, sagte er.


Landwirtschaftsminister der Grünen, Cem Özdemir. Foto: Nadja Wohlleben/REUTERS

Eine bemerkenswerte Stellungnahme kam von der Sozialdemokratischen Partei (SPD), einem der Regierungspartner. Michael Roth von der SPD, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, machte darauf aufmerksam, dass es viele Fragezeichen über die Beziehungen zur Türkei gebe, wo Erdogan an der Macht sei.

Fragen, die Erdogan beantworten muss

Roth, zur ARD In seiner Stellungnahme erklärte Erdogan, er müsse einige Fragen beantworten und listete diese wie folgt auf: Kann die Türkei eine glaubwürdige Rolle in der NATO spielen? Wird er also sein Veto gegen Schweden zurücknehmen? Wird Türkiye die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) umsetzen? Werden dadurch Menschenrechtsaktivisten freigelassen? Kann die Türkei, die zunehmend in Erdogans Einflusssphäre gerät, weiterhin EU-Kandidat bleiben?


SPD-Abgeordneter Michael Roth. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa/picture Alliance

Die Antworten deutscher Politiker auf die letzte Frage von Michael Roth sind unterschiedlich.

Sollten die EU-Beitrittsverhandlungen beendet werden?

Manfred Weber, der deutsche Präsident der Europäischen Volkspartei (EVP), die sich aus konservativen Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) zusammensetzt, kündigte an, dass die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei nun nach der Wiederwahl Erdogans zum Präsidenten beendet werden sollten.


Roderich Kiesewetter, Abgeordneter der größten Oppositionspartei Christlich-Demokratische Union (CDU). Foto: Bernd Elmenthaler/IMAGO

Roderich Kiesewetter, ein Abgeordneter der größten Oppositionspartei Christlich-Demokratische Union (CDU), ist anderer Meinung. Kiesewetter argumentierte, dass eine enge Zusammenarbeit mit der Türkei zwingend erforderlich sei und aus diesem Grund die EU-Verhandlungen mit der Türkei, die seit 1952 NATO-Mitglied sei, nicht eingefroren werden dürften.

Auch der SPD-Abgeordnete Nils Schmid wandte sich gegen den Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei.


Nils Schmid mit SPD.Foto: Malte Ossowski/SvenSimon/picture Alliance

Schmid, Zum Redaktionsnetzwerk Deutschland „Den EU-Beitrittsprozess abzubrechen, wäre ein Schlag gegen die Geschwindigkeit der Opposition und aller, die darauf vertrauen, dass sie irgendwann in einer demokratischeren Türkei leben können“, sagte er in einer Erklärung. Schmid erklärte, solange es in der Türkei keine Fortschritte bei Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gebe, könne es auch im Verhandlungsprozess keine Fortschritte geben.

Dpa, DW/DA, EC

Wie kann ich DW Türkisch ohne Manie erreichen?

DW

About admin

Check Also

İYİ-Parteitag: Die Wahl wird dem zweiten Geschlecht überlassen

Bei der Wahl zur Bestimmung des neuen Vorsitzenden der UYGUN-Partei auf ihrem 5. außerordentlichen Kongress konnte kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreichen. Meral Akşener hielt ihre letzte Rede als Generalleiterin auf dem Kongress.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert