Bundeskanzler Olaf Scholz und der chinesische Ministerpräsident Li Chiang hielten im Anschluss an ihre Regierungsberatung in Berlin eine gemeinsame Pressekonferenz ab.
Bundeskanzler Scholz wies auf den Wert der Regierungskonferenzen hin und sagte: „Direkter Dialog, persönliche Gespräche, eine echte Konsultation … All das ist in dieser unglaublichen Zeit globaler Herausforderungen und Krisen wertvoller denn je.“
Scholz erklärte, dass direkte persönliche Treffen zum besseren Verständnis der Parteien und zum Gespräch über die aufkommenden Fragen zu Themen unterschiedlicher Meinungen beitragen.
Nach den letzten Regierungskonsultationen im Jahr 2018 verschärften sich in verschiedenen Bereichen die Probleme in den deutsch-chinesischen Beziehungen, der Lage der Menschenrechte in China, dem Umgang mit Minderheiten sowie der chinesischen Androhung eines militärischen Vorgehens gegen Taiwan und der Auseinandersetzung Er hatte die Aufregung in Berlin noch verstärkt. Nach dem Krieg, der am 24. Februar letzten Jahres mit dem russischen Angriff auf die Ukraine begann, beschleunigte Deutschland seine Politik zur Reduzierung seiner wirtschaftlichen Abhängigkeit von China.
„China sollte seinen Einfluss auf Russland nutzen“
Scholz ging auf der gemeinsamen Pressekonferenz auch auf die Ukraine-Frage ein und forderte China dazu auf, seinen Einfluss auf Russland stärker zu nutzen. Scholz wies darauf hin, dass China als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat eine Sonderstellung einnehme, wies darauf hin, dass eine entsprechende Zusammenarbeit im Rahmen der G20 etabliert werden könne, und betonte noch einmal, wie wichtig es sei, dass China keine Waffen nach Russland liefert.
Scholz erklärte, dass ein Frieden ohne Berücksichtigung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukrainer nicht möglich sei: „Kein Land kann ein anderes Land als seinen Hinterhof betrachten und versuchen, die Ziele mit Gewalt zu ändern. Der Imperialismus wurde nie analysiert.“
„Wir wollen stabile Verbindungen in Asien“
Scholz betonte, dass man die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China ausbauen wolle, und wies darauf hin, dass es nicht im Interesse Deutschlands sei, die Beziehungen zu China wirtschaftlich abzubrechen. Scholz wies darauf hin, dass deutsche und andere ausländische Unternehmen beim Zugang zum chinesischen Markt und fairen Wettbewerbsbedingungen Schwierigkeiten hätten, und forderte konkrete Verbesserungen bei diesen Einsätzen.
Scholz erklärte, man wolle stabile Handelsbeziehungen in Asien aufbauen und sagte, man wolle keinen Partner ausschließen, sondern stabile Partnerschaften in Asien und darüber hinaus auf- und ausbauen.
Die deutsche Bundeskanzlerin betonte zudem, dass man der engen Zusammenarbeit mit China beim Klimawandel große Bedeutung beimisst und gab dem chinesischen Premierminister die Erklärung: „Lasst uns den Dialog fortsetzen, um uns gegenseitig richtig zu verstehen und gemeinsam den globalen Herausforderungen zu begegnen.“
Li: Bringen wir die Beziehungen auf die nächste Ebene
Der chinesische Ministerpräsident Li Chiang betonte außerdem, dass China und Deutschland als zwei einflussreiche Länder der Welt enger zusammenarbeiten und ihre Beziehungen ausbauen sollten, und sagte: „Wir sind zur Zusammenarbeit bereit, um die chinesisch-deutschen Beziehungen auf eine neue Ebene zu heben.“
Li verwies auf die „komplexe“ Situation in der Welt und die Ruhe in der Weltwirtschaft und sagte: „Wenn wir die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Industrie und Handel stärken, werden wir auch zur Stabilität der Weltwirtschaft beitragen.“
Der chinesische Premierminister erklärte, dass China und Deutschland eine stabilisierende Rolle spielen könnten, und zeigte sich zuversichtlich, dass das Wachstum der chinesischen Wirtschaft trotz der Abschwächung anhalten werde. Er versprach, dass die chinesische Regierung ihre Politik der Öffnung gegenüber der Außenwelt fortsetzen werde und Modernisierung.
Li wies darauf hin, dass bei seinem Besuch in Deutschland zehn gemeinsame Vereinbarungen getroffen worden seien, und wies darauf hin, dass man die Bemühungen gegen den Klimawandel in den Mittelpunkt zukünftiger Interessen rücken wolle.
AFP,dpa,rtr/UK,BO
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