Werbung

Deutschland wird die unsystematische Einwanderung einschränken

Die unsystematische Einwanderung nach Deutschland hat in letzter Zeit zugenommen. Zwischen Anfang Januar und Ende August reisten mehr als 204.000 Menschen illegal nach Deutschland ein und beantragten Erstasyl. Vor allem von der tschechischen und polnischen Grenze kam es zu illegalen Einreisen.

Der rasante Anstieg der Zahl der Asylantragsteller nach illegaler Einreise nach Deutschland hat die Politik zum Handeln veranlasst. Die Innenpolitiker des Bundes und der Länder fordern, dass in den tschechischen und polnischen Grenzregionen, in denen ein hohes Aufkommen an Asylanträgen verzeichnet wird, ständige Kontrollen durchgeführt werden, um einen weiteren Anstieg der Zahl zu verhindern. In Deutschland werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die illegale Durchreise von Flüchtlingen zu verhindern. Die Fragen und Antworten lauten wie folgt:

Kommen feste Grenzkontrollen?

Die SPD-Innenministerin Nancy Faeser lehnt feste Kontrollen an der polnischen und tschechischen Grenze seit langem ab. Denn Grenzkontrollen innerhalb der EU sind im Schengen-Geist ungewöhnlich. Allerdings hat sie nun in Absprache mit beiden Ländern grünes Licht für die Einführung von Grenzkontrollen als Übergangsmaßnahme gegeben. Im Deutschlandfunk erklärte der SPD-Politiker am Dienstag, dass die Vorbereitungen für feste Grenzkontrollen an der Grenze zwischen Polen und der Tschechischen Republik begonnen hätten und sagte: „Mein Ziel ist es, maximalen Ermittlungsdruck auf Schlepper auszuüben und Menschen zu schützen, die sich in Todesgefahr befinden.“ Gefahr, oft ohne Wasser und fast ohne Sauerstoff.


Bundesinnenministerin Nancy Faeser Foto: Kay Nietfeld/dpa/picture Alliance

Wozu dienen feste Kontrollen?

Dank ständiger Kontrollen wird es einfacher, Menschenhändler zu fassen. Denn bei Kontrollen, die noch lange nicht abgeschlossen sind, können unsystematisch Eindringende gefasst werden, doch in der Zwischenzeit verlieren die Menschenschmuggler ihre Spuren. Kontrollen an den Schengen-Binnengrenzen können jedoch nur nach Benachrichtigung des EU-Ausschusses zugelassen werden. Eine Rückschiebung einer illegal eingereisten Person ist allerdings nur möglich, wenn dieser Person ein Einreiseverbot erteilt wird. Auch diese Situation kommt selten vor.

Welche Argumente sprechen gegen feste Grenzkontrollen?

Es ist notwendig, zu viele Arbeitskräfte zu beschäftigen. Die Erfahrung zeigt: Wenn die Kontrollen an einer Stelle verschärft werden, wandern die Schmuggler am Ende woanders hin. Darüber hinaus ist ihre Entfernung nach der Implementierung dieser Art von Kontrollen oft ein Problem. Denn die Annullierung des Antrags kann zu falschen Aussagen führen, dass der Staat seine Vorschriften zur unsystematischen Einwanderung lockern will. Als Beispiel können Inspektionen in Bayern genannt werden. Die seit 2015 auf der Tagesordnung stehenden Kontrollen in diesem Bundesstaat wurden stets ausgeweitet. Es musste auch von der aktuellen Regierung erweitert werden. Diese Situation beunruhigt insbesondere die Grünen, die solche Kontrollen für falsch halten.


Polnische Polizei Foto: Matthias Schrader/AP/picture Alliance

Wo sonst in der EU gibt es derzeit feste Kontrollen?

Obwohl das Prinzip der offenen internen Endungen den gesamten Schengen-Raum betrifft, kann die Praxis in einigen Ländern ausgesetzt werden. So kündigte Spanien an, ab dem 28. September für einige Tage Inspektionen zu verhängen, und nannte als Grund dafür die Sicherheitsmaßnahmen für das informelle Treffen der Staats- und Regierungschefs in Granada.

Norwegen führt derzeit Kontrollen in Häfen mit Fährverbindungen zu Schengen-Staaten ein und begründet dies mit Risiken für kritische Infrastruktur an Land und auf See sowie der Gefahr durch russische Geheimdienstaktivitäten.

Dänemark führt verschiedene Gründe für Landkontrollen mit Deutschland an, darunter organisiertes Vergehen, unsystematische Einwanderung und die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus.

Österreich kündigte an, in einigen Grenzgebieten mit Kontrollen zu beginnen, und Schweden kündigte an, an allen Binnengrenzen mit Kontrollen zu beginnen. Frankreich beantragte außerdem Inspektionen an seinen Grenzen zu Belgien, Luxemburg, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz und verwies auf Terrorrisiken und unsystematische Migration über die als zentrale Mittelmeerroute und Balkanroute bezeichnete Route. Allerdings werden in Frankreich keine 24-Stunden-Kontrollen, sondern punktuelle und situativ angepasste Kontrollen durchgeführt.

Was sagen die Gewerkschaften?

Die Gewerkschaft der Deutschen Polizei (GdP) argumentiert, dass feste Grenzkontrollen im Kampf gegen illegale Einwanderung nicht ausreichen werden. GdP-Vizechefin Erika Krause-Schöne sagte der Rheinischen Post, sie halte feste Kontrollen nicht für eine „wirksame“ Formel. „Durch feste Kontrollen können Schmuggler unter anderem Grenzkontrollen umgehen“, sagte Krause-Schöne.

D.W.

About admin

Check Also

In Deutschland beginnt der Prozess um einen Putschversuch

Morgen findet die erste Anhörung im Verfahren gegen die Mitglieder der Gruppe um Reuss statt, die der rechtsextremen Gruppe „Reichsbürger“ nahesteht und denen vorgeworfen wird, einen Putsch in Deutschland geplant zu haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert