Rotes Kreuz: Das menschliche Leid ist unerträglich

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) rief umgehend zur Mäßigung im Krieg zwischen Israel und der Hamas auf. IKRK-Vorsitzende Mirjana Spoljaric sagte in ihrer Erklärung: „Ich bin schockiert, dass das menschliche Leid ein unerträgliches Ausmaß erreicht hat, und ich rufe die Konfliktparteien auf, die Spannungen abzubauen.“

Mirjana SpoljaricFoto: Peter Schneider/picture-alliance/KEYSTONE

Spoljaric erklärte, es sei inakzeptabel, dass die Zivilbevölkerung in Gaza keinen sicheren Ort habe, an dem sie der schweren Bombardierung durch israelische Truppen entkommen könne, und erklärte, dass ausreichende humanitäre Hilfe derzeit nicht möglich sei. „Dies ist ein katastrophales Versagen, das die Welt nicht tolerieren sollte“, sagte der IKRK-Vorsitzende.

Nach Angaben des Roten Kreuzes müssen Tausende Familien in Gaza in provisorischen Zelten oder im Freien mit wenig Wasser und Nahrung Zuflucht suchen. In der Erklärung des IKRK heißt es, dass das Gesundheitssystem kurz vor dem Zusammenbruch stehe, da den Krankenhäusern, die in der Region noch in Betrieb sind, bald die medizinische Versorgung für Kranke und Verletzte ausgeht. Das IKRK wies darauf hin, dass die Gesundheitsversorgung und die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederhergestellt werden müssen, um das Leben der Zivilbevölkerung zu retten.

„Evakuieren Sie das Krankenhaus“-Warnung von Israel an den Palästinensischen Roten Halbmond

Der Palästinensische Rote Halbmond gab bekannt, dass er von den israelischen Behörden eine Warnung erhalten habe, das Jerusalemer Krankenhaus im Gazastreifen unverzüglich zu evakuieren. In ihrer Erklärung auf Facebook erklärte die Organisation: „Seit heute Morgen kam es 50 Meter vom Krankenhaus entfernt zu Angriffen.“ Israelische Beamte äußerten sich nicht zu der Angelegenheit.

Israel: Die humanitären Hilfsmaßnahmen im südlichen Gazastreifen werden ausgeweitet

In ihrer Erklärung vom Sonntag wiederholte die israelische Armee ihre Aufforderung an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, aus dem besetzten Gebiet nach Süden zu ziehen, und kündigte an, dass sie die humanitären Hilfsmaßnahmen für die dortige Zivilbevölkerung ausweiten werde. Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), sagte, dass Zivilisten im Norden des Gazastreifens und in Gaza in eine sicherere Region, den Süden des Gaza-Tals, gehen sollten, wo sie vorübergehend Zugang zu Wasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten haben. Hagari erklärte außerdem, dass die humanitären Hilfsmaßnahmen in Gaza unter der Führung Ägyptens und der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) ausgeweitet werden.

Es wird angegeben, dass die Zahl der Menschen, die bei den israelischen Angriffen auf Gaza im Anschluss an die Razzien der Hamas gegen Israel am 7. Oktober getötet wurden, bei denen mehr als 1.400 Zivilisten ihr Leben verloren, 8.000 überschritten hat.

AFP,dpa / SÖ,ET

D.W.