In Deutschland laufen die Vorbereitungen für den morgigen Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Berlin. Für den mehrstündigen Besuch Erdoğans seien rund 1.500 Polizisten im Einsatz, hieß es. Es wurde erklärt, dass auch Polizisten aus anderen Bundesländern in die Hauptstadt kommen würden, um die Berliner Gruppen zu unterstützen.
Es wurde darauf hingewiesen, dass im Rahmen des Besuchs in der Umgebung des Gebäudes des Premierministeriums, des Schlosses Bellevue, der offiziellen Residenz des Präsidenten, in der der deutsche Präsident Erdoğan empfangen wird, und der Türken Sicherheitsmaßnahmen auf hohem Niveau ergriffen werden Botschaft.
Wegen eines geplanten Protests der Kurden gegen die Politik Erdogans, einer weiteren pro-palästinensischen Bewegung und dem Freundschaftsspiel Türkei-Deutschland in Berlin werden am Samstag auch Polizisten im Einsatz sein.
Erdogan, der am Freitagmittag in Berlin landen soll, wird zunächst von Präsident Frank-Walter Steinmeier empfangen. Präsident Erdoğan, der sich später mit Ministerpräsident Olaf Scholz treffen wird, wird voraussichtlich am Abend nach dem Abendessen, an dem er teilnehmen wird, Berlin verlassen.
Can Dündar: Deutschland verbeugt sich vor Erdoğan
Erdoğans erster Besuch in Deutschland seit drei Jahren löst große Reaktionen aus, da er den Faschismus gegen Israel kritisiert und Hamas-Kämpfer als Mudschaheddin bezeichnet. Zu den Kritikern des Besuchs gehört auch der seit 2016 im deutschen Exil lebende Journalist Can Dündar. Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagte Dündar: „Deutschland hat sich vor Erdoğan verneigt.“ „Deutschland musste sich ihm beugen, obwohl er wusste, dass er ein Unterstützer der Hamas war und Israel als Terrorstaat bezeichnete“, sagte Dündar und argumentierte: „Erdogan war schon vor dem Besuch der Gewinner dieses Besuchs.“ .“ Dündar sagte über die Regierung in Berlin: „Soweit ich weiß, wollen sie Erdoğan nicht verärgern, weil sie ihn brauchen.“
Der Journalist erinnerte daran, dass Pro-Hamas-Bewegungen in Deutschland verboten seien, und sagte: „Aber gleichzeitig laden sie einen Hamas-Anhänger ein und legen ihm den roten Teppich vor. Das ist seltsam und eine Art Doppelmoral.“
dpa/SÖ,TY
D.W.