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Bericht: Diözese Trier verschweigt Fälle von sexuellem Missbrauch

Ein Bericht wurde veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass Fehler des sexuellen Missbrauchs, die von katholischen Priestern in Trier, Deutschland, begangen wurden, seit Jahrzehnten von den Behörden der Diözese vertuscht werden.

Laut dem Zwischenbericht der unabhängigen Untersuchungskommission für Fälle sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier wurden die Täter, die vor den Rechtsfolgen ihrer Straftaten geschützt werden sollten, entweder auf eine andere Stelle innerhalb des Bistums versetzt oder in andere Einheiten des Bistums überstellt Katholische Kirche. Es wurde jedoch festgestellt, dass diese Personen in ihren neuen Missionen weiterhin Kinder und Jugendliche missbrauchten. Der Vorstand stellte fest, dass die Diözese in vielen Fällen keine Maßnahmen zum Schutz möglicher Opfer ergriffen habe.

Zwei Vorfälle wurden in dem Bericht besonders erwähnt. In der ersten wurde darauf hingewiesen, dass in den 1950er Jahren ein Priester namens Paul Krischer, gegen den wegen mehrfacher sexueller Missbrauchsvorfälle ein Haftbefehl erlassen wurde, von der Diözese auf private Initiative nach Paraguay geschickt wurde. Zum anderen erhielt der Pfarrer Franz Engelhardt, der zuvor in Österreich wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden war, eine Stelle im Bistum Trier. Es wurde festgestellt, dass dieser Priester seine Position am neuen Missionsort benutzte, um Kinder zu belästigen.

Die Kommission wird ihre Untersuchungen fortsetzen, damit die Rolle von Bischöfen und anderen Beamten, die zu verschiedenen Zeiten gedient haben, genauer und detaillierter bestimmt werden kann.

Mindestens 513 Opfer

Das siebenköpfige Gremium berichtete, dass im Zuständigkeitsbereich des Bistums Trier von 1946 bis Ende 2021 bisher 195 Täter und 513 Opfer sexuellen Missbrauchs identifiziert wurden. Der Vorstand stellte fest, dass diese Zahlen voraussichtlich steigen werden, da detailliertere Studien mit der Universität Trier durchgeführt werden sollen.

Das Gremium unter dem Vorsitz des ehemaligen Justizministers des Landes Rheinland-Pfalz, Gerhard Robbers, plant, seinen Bericht zu sexuellen Missbrauchsvorfällen während der Amtszeit von Bernhard Stein, der Mitte 1967-1980 Bischof von Trier war, in zu veröffentlichen Mitte Oktober. Dem 1993 verstorbenen Stein wird vorgeworfen, sexuelles Fehlverhalten von Priestern während seiner Amtszeit als Bischof verschwiegen zu haben.

Die seit Juni 2021 laufende Arbeit des Gremiums soll voraussichtlich in sechs Jahren abgeschlossen sein.

DW,dpa,KNA/CO,TY

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